Dienstag, 23. Oktober 2018

Ohne einen Funken Spaß an der Freude geht es nicht

Ihren 60. Geburtstag feiert die Prinzengarde Rote Funken mit einem Stadtprinzenpaar aus den eigenen Reihen. Ihr 2. Vorsitzender Johannes Terkatz und Tanzgardentrainerin Martina Ising werden am 11.11. im Festsaal der Stadthalle als Johannes II. und Martina I. zu den närrischen Regenten der Ruhrstadt proklamiert. "Weil der 11.11. diesmal auf einen Sonntag fällt, beginnen wir mit der Prinzenproklamation diesmal schon um 18 Uhr", lässt Chef-Karnevalist Markus Uferkamp wissen.

Der 53-jährige Terkatz und die 51-jährige Ising sind ein kongeniales Prinzenpaar. Er ist als SPD-Stadtverordneter daran gewöhnt, vor Publikum zu reden. Und für sie ist das Tanzen ihre zweite Natur. Das kann ja heiter werden. Und das soll es auch. Dafür wollen auch die Begleiter des designierten Stadtprinzenpaares sorgen. Funken-Präsident und Ex-Prinz Heino Passmann hat sich als Hofmarschall verpflichten lassen, die Tollitäten bis zum Aschermittwoch (6. März 2019) zu 150 Auftritten zu begleiten. Und die tanzende und trainierende Funken-Gardistin Chantal Ising (26), die bereits als Kinderprinzessin auf der Bühne gestanden hat, wird ihrer Mutter in der kommenden Session als Pagin zur Seite stehen. Auch Chantals Mit-Pagin Lisa Brivio (28) hat als Mitglied der legendären Ladykracher schon bewiesen, dass sie auf der Bühne eine gute Figur macht. Seit April trainieren die Tollitäten für ihre Bühnenshow.

"Wir wollen einfach authentisch sein!"

"Wir wollen einfach authentisch sein und die Menschen für den Karneval begeistern", antworten Terkatz und Ising, was sie sich für ihre Zeit als Tollitäten vorgenommen haben. Als ehrenamtlicher Kommunalpolitiker in Mülheim und als hauptamtlicher Verwaltungswirt beim Oberhausener Jugendamt sowie als Krankenschwester in der Unfall-Chirurgie und Geriatrie des Evangelischen Krankenhauses kennen beide auch die ernsten Seiten des Lebens. Um so mehr schätzen sie den Karneval und seine kreative und fröhliche Gemeinschaft als einen wichtigen Ausgleich zum oft harten Alltag.

Beide Tollitäten in Spe haben ein Herz für die Jugend und erleben in ihrer Gesellschaft immer wieder, "dass man Kindern und Jugendlichen durch eine sinnvolle Freizeitgestaltung in einer starken Gemeinschaft sehr gut helfen kann, ihren Platz im Leben zu finden." Apropos starke Gemeinschaft. Nicht ohne Sorge sieht der Geschäftsführer des Hauptausschusses Groß-Mülheimer Karneval, Hans Klingels, "dass einige der 13 Mülheimer Karnevalsgesellschaften Mitglieder verloren haben". so dass er derzeit von 1330 aktiven Karnevalisten in Mülheim ausgeht. Davon sind 450 jünger als 18 Jahre. In der Spitze hatte der Mülheimer Karneval auch schon mal 1700 Aktive, von denen 600 jünger als 18 Jahre waren.

"Wir müssen die Jugend mehr für den Karneval gewinnen, in dem wir Jugendliche in den Gesellschaften fördern und sie auch an Leitungsaufgaben heranführen", sind sich der Präsident des Hauptausschusses Groß-Mülheimer Karneval, Markus Uferkamp und Hofmarschall Heino Passmann einig. Deshalb hat der Hauptausschuss Groß-Mülheimer Karneval jetzt eine neue Jugendabteilung gegründet und in seiner Wagenbauhalle an der Hafenstraße einen Probenraum für Tanzgarden und Musikzüge eingerichtet.

Keinen Hehl macht Chefkarnevalist Uferkamp auch daraus, dass es immer schwieriger wird, Eintrittskarten für Prunksitzungen an die Frau und den Mann zu bringen. Deshalb haben sich einige Gesellschaft inzwischen dem Party-Trend angeschlossen. Dennoch bleiben Prunksitzungen, in denen nicht nur Musik und Tanz, sondern auch das witzig und spitz gesprochene Wort gelten, für Mülheims Karnevalsorganisatoren ein elementarer Bestandteil der Fünften Jahreszeit. 

Deshalb wird es auch in diesem Jahr wieder einen Prinzenball in der Stadthalle und mit dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet auch einen prominenten Träger der Spitzen Feder geben. Obwohl es erst am 24. November soweit sein wird, haben die Karnevalisten aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen schon jetzt mit der Kartenvorverkauf begonnen. "Denn wir müssen alle 550 Eintrittskarten, die je nach Sitzplatz 15, 20 oder 25 Euro kosten, verkaufen, um die Saalmiete für den Festsaal der Stadthalle finanzieren zu können", betont Markus Uferkamp. Vorverkaufsstelle ist die telefonisch unter der Rufnummer 0208-471190 erreichbare Tankstelle Stachelhaus an der Sandstraße 128

Dieser Text erschien am 22. Oktober 2018 in der Mülheimer Woche

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