Mittwoch, 31. Oktober 2018

Frauen helfen Frauen professionell

Hilfe für Frauen e.V. Auf diese Bezeichnung legt Nicole Weyers wert. "Wir sind rechtlich ein eingetragener Verein. Aber wir sind eben nicht irgendein Verein, sondern ein sozialer und qualifizierter Träger", sagt die Aus- und Fortbildungspädagogin, die im Mai zusammen mit der Sozialwissenschaftlerin Annette Lostermann-DeNil den Vorsitz von Hilfe für Frauen e.V. übernommen hat.

Seitdem hat sich viel getan: Neue Mitarbeiterinnen, neue Bürotechnik und Fortbildung für das hauptamtliche Team, das neben dem Frauenhaus, eine allgemeine Frauenberatungsstelle, eine Beratungsstelle zur Vorbeugung und Bekämpfung sexualisierter Gewalt und das 1994 eingerichtete Frauenhaus betreibt.

"Wir sind ein professioneller sozialer Dienstleister mit elf sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, von denen sieben eine pädagogische Fachausbildung haben", sagt Nicole Weyers. Sie freut sich, dass Hilfe für Frauen e.V. ab November auch von einer Juristin unterstützt wird. Denn wenn Frauen mit ihren Kindern der häuslichen Gewalt entfliehen hat das oft auch juristische Folgen.

"Hilfe für Frauen ist Teil der kommunalen Daseinsvorsorge und das sowohl in sozialer wie in wirtschaftlicher Hinsicht", unterstreicht  Annette Lostermann-DeNil. Und Nicole Weyers betont: "Wir sind Teil eines kommunalen und sozialen Netzwerkes, das Frauen Hilfe zur Selbsthilfe ermöglicht."

Mit seinen Kooperationspartnern sorgt Hilfe für Frauen durch umfassende Beratungsstrukturen dafür, das Frauen und Kinder, die durch häusliche Gewalt traumatisiert worden sind, stabilisiert werden können.

Dass sich die Zahl der Frauen, die sich an Beratungsstellen, wie Hilfe für Frauen, gewandt haben seit 2007 landesweit von etwa 7000 auf rund 11.000 angestiegen ist und allein 2017 66 Frauen und 68 Kinder Zuflucht im Frauenhaus finden mussten, unterstreicht die traurige Aktualität der Arbeit, die Hilfe für Frauen leisten muss. Ausgesprochen dankbar ist Nicole Weyers, "das Rat und Verwaltung unsere Arbeit auch in finanzpolitisch schwierigen Zeiten mit großer Zugewandheit begleiten."

Die Mitarbeiterinnen von Hilfe für Frauen e.V. verstehen ihr haupt- und ehrenamtliches Engagement, wie Nicole Weyers sagt, als "parteilich für die Frauen" verstehen und dabei auch die Jungs und jungen Männer im Blick haben. Denn sie, so fordern Lostermann-DeNil und Weyers, müssten durch vorbeugende Bildung zu einem selbstbewussten und selbstverantwortlichen Rollenverständnis in Partnerschaft und Familie erzogen werden, damit es erst gar nicht zu häuslicher und sexueller Gewalt gegen Frauen und Kinder kommt. Wer sich für die Arbeit von Hilfe für Frauen e.V. interessiert findet mehr zum Thema im Internet unter: www.hilfe-fuer-frauen-ev.de

Dieser Text erschien am 29. Oktober 2018 in NRZ & WAZ

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