Blick auf den Berliner Platz in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre (Foto: Walter Neuhoff) |
Neben der neuen Hauptgeschäftsstelle der Sparkasse entstand auch ein neuer Wohn- und Büro-Komplex am Berliner Platz, in den unter anderem die Geschäftsstelle der Barmer Ersatzkasse und die Sparkassen-Immobilien-Tochter FDL einzog.
Nach dem Abriss des 1965 errichteten Neckermann-Kaufhauses hatte der Berliner Platz, dessen großflächiger Brunnen einst ein beliebter Jugend- und Familientreff war, über Jahre ein Schattendasein als Parkplatz gefristet.
Durch das Foto aus den späten 1980er Jahren fährt eine Nostalgie-Bahn, die bis heute unter anderem gerne für Betriebs- und andere Festfahrten genutzt wird. Die alte Tram erinnert an die Nachkriegsjahren, in denen die Mülheimer Straßenbahn fast 50 Millionen Fahrgäste pro Jahr beförderten, weil nur die wenigsten Mülheimer damals ein Auto hatten. Heute fahren jährlich etwa 27 Millionen Fahrgäste mit Mülheims Bussen und Bahnen.
Im Bildhintergrund erkennt man noch die Baumspitze der großen Kastanie, die heute auf einem Parkplatz an der Delle steht, wo bis 1971 die um 1880 errichtete Paulikirche stand. Das Gotteshaus war nicht nur bei den Besuchern der täglichen ökumenischen Andachten, sondern auch bei Hochzeitspaaren beliebt.
Der Plan die von der damaligen Evangelischen Altstadtgemeinde bereits aufgegebene Kirche durch eine spontane Besetzung in ein autonomes Jugendzentrum umzuwandeln, scheiterte. Stattdessen wurde das Gotteshaus im Oktober 1971 abgerissen. Die dort geplanten Neubauten entstanden nie. Stattdessen wird dort heute des Deutschen liebstes Kind geparkt.
Dieser Text erschien am 13. Februar 2018 in der Neuen Ruhr Zeitung
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