Eisschollen auf der Ruhr im Winter 1907/1908 Ein Foto aus dem Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr www.stadtarchiv-mh.de |
Damals war Mülheim auf dem Weg zur Großstadt. Im April 1908 sollte der 100.000. Mülheimer das Licht der Welt erblicken. Eisschollen auf der Ruhr waren anno dazumal nichts ungewöhnliches. Wie man in der Lokalpresse nachlesen kann, war die Ruhr auch in den Wintern 1953/54, 1962/63 und 1984/85 zum Teil oder gänzlich zugefroren, so dass die Mülheimer zu Fuß über die Ruhr gehen konnten.
Andere Mülheimer trauten sich auch mit Schlittschuhen oder mit ihren Fahrrädern aufs Ruhreis. Weil das nicht ungefährlich war, behielten Polizisten das winterliche Treiben auf der Ruhr im Blick.
In den extrem kalten Wintern gab es für Mülheimer Schüler auch schon mal kältefrei, vor allem dann, wenn der eisige Frost nicht nur Straßen und Schienen spiegelglatt machte, sondern hier und dort auch Wasser- und Heizungsrohre platzen ließ.
Im Januar 1985 berichtete die NRZ unter anderem darüber, dass die Heizungen im Rathaus zugefroren seien. Und der damalige Oberstadtdirektor Heinz Hager gab bekannt, dass die Stadt 400 000 Mark, das wären heute etwa 200 000 Euro investieren müsse, um die Straßen mit Hilfe von 900 Tonnen Salz und Granulat wieder befahrbar und begehbar zu machen. 80 städtische Mitarbeiter mussten damals insgesamt 13 000 Arbeitsstunden für den Winter- und Räumdienst leisten.
Dieser Text erschien am 19. Februar 2008 in der Neuen Ruhr Zeitung
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