Ein Blick auf die Friedrich Wilhelms Hütte im Januar 1940. Ein Foto aus dem Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr www.stadtarchiv-mh.de |
Ab 1939 ist sie ein kiegsrelevanter Rüstungsbetrieb und beschäftigt während des Zweiten Weltkrieges unter anderem verschleppte Zwangsarbeiter aus der damals zur Sowjetunion Stalins gehörenden Ukraine. 60 Jahre danach besuchen einige der ehemaligen Zwangsarbeiter den Ort ihrer Ausbeutung und ihrer Pein. Beim Wiedersehen in der Friedrich-Wilhelms-Hütte sind die ehemaligen Zwangsarbeiter ohne Groll und lassen sich von der Mülheimer Historikerin Barbara Kaufhold bereitwillig als Zeitzeugen interviewen. Dabei sprechen sie unter anderem über die 1903 geborene Mülheimer Dolmetscherin Eleonore Helbach, die ihnen zwischen 1942 und 1945 in ihrer Not menschlichen Beistand geleistet hat und ihnen deshalb als „Russenengel“ in bester Erinnerung geblieben ist. Zusammen mit den Tagebuchaufzeichnungen der Eleonore Helbach und erläuternden Erklärungen zum Zwangsarbeitersystem der Nationalsozialisten, gibt der Mülheimer Verlag an der Ruhr die Zeitzeugen-Interviews, die Barbara Kaufhold in der Friedrich-Wilhelms-Hütte geführt hat, 2003 als Buch heraus. Insgesamt haben während des Zweiten Weltkrieges 24 000 Zwangsarbeiter in Mülheimer Unternehmen gearbeitet. Sie waren in stadtweit 55 Lagern interniert.
Dieser Text erschien am 12. Februar 2018 in der Neuen Ruhr Zeitung
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