Sonntag, 5. Mai 2019

Das Buch lebt

Das KÖB-Team aus dem Kloster Saarn
Auch im digitalen Zeitalter ist das Buch nicht tot zu kriegen. Das gedruckte Wort ist seit Johannes Guttenberg einfach genial. Es schafft Wissen und beflügelt wie ein Kino im Kopf unsere Phantasie.
Dafür, dass diese kulturelle Errungenschaft lebendig bleibt, stehen auch die 28 Frauen und Männer, die allein im letzten Jahr 6000 Arbeitsstunden geleistet haben, um die vor 170 Jahren vom Pfarrer Franz Lamm gegründete Bücherei im Kloster Saarn zu einem Ort der Kommunikation zu machen. Sie treten damit in die Fußstapfen von Menschen wie Maria Breuer und Ludwig Römer, die die ehrenamtliche Leitung der Klosterbücherei auch in schweren und schwersten Jahren zu ihre Lebensaufgabe gemacht und sie so erhalten haben.

Lesetechnisch stehen, so verrät ihre heutige Nachfolgerin Henni Reinke, vor allem Kriminalromane hoch im Kurs. Aber auch theologische Literatur, Gesellschaftsspiele, Hörbücher oder Zeitschriften, finden in der katholischen öffentlichen Bücherei ihre Abnehmer. Allein 2018 haben die 550 Bibliotheksbenutzer 17.900 Mal eines der 13.700 Medien aus dem Büchereibestand entliehen.

Aktivitäten des ehrenamtlichen Bibliotheksteams wie das Bilderbuchkino oder der Bibliotheksführerschein für Grundschüler zeigen, dass das gute alte Buch auch die ganz junge Generation begeistern kann. Wer mit den ehrenamtlichen Mitarbeitenden und den Kunden der Katholischen Öffentlichen Bücherei der Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt ins Gespräch kommt, erfährt, dass Bücher in welcher Form auch immer Lebensfreude, Lebenssinn und Gemeinschaft in einer Gesellschaft stiften, in der zu viele Menschen vereinsamen und verzweifeln. Tatsächlich strahlen die Klosterräume, in die die Bibliothek 1986 eingezogen ist, eine gemütliche und kontemplative Atmosphäre aus, die zum Verweilen einlädt. Hans-Theo Horn, ehemaliger Kulturdezernent Mülheims und einer der Väter der im Kloster Saarn eingerichteten Bürgerbegegnungsstätte sieht die Bücherei im Kloster Saarn denn auch als einen "attraktiven kulturellen und geistigen Ausdruck von Kirche."

Meine Berichte zu diesem Thema erschienen am 4. und 5. Mai 2019 im NRW & in der NRZ/WAZ

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