Hans Dieter Flohr (von links) Gerhard Robbrock, Manfred Krister und Joachim Schiwi
bei der Mitgliederversammlung im Bürgergarten
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Wie ist es um Mülheims Städtepartnerschaften bestellt? Der
am Montagabend von der Mitgliederversammlung im Bürgergarten einstimmig im Amt
bestätigte Vorstand des Vereins zur Förderung der Mülheimer
Städtepartnerschaften gab den 110 anwesenden Vereinsmitgliedern einen
differenzierten Bericht.
Die seit 1953 bestehenden Beziehungen zum nordenglischen Darlington sind eng und stabil. Mit Tom
Nutt und Nigel Davis, die mit englischen Spezialitäten am Adventsmarkt in der
Altstadt teilnehmen, gibt es zuverlässige Ansprechpartner. Sie stehen an der
Spitze der Twin Town Association in Darlington. In den Sommern 2017 und 2018
besuchten Mülheimer Bürgergruppen die englische Partnerstadt. Für den September
2020 ist eine weitere Bürgerfahrt nach Darlington geplant. Im August 2020
werden auch Gäste aus Darlington zum Silbernen Jubiläumsfest des Fördervereins
erwartet. Der Brexit überschattet die Städtepartnerschaft, wird sie nach
Einschätzung des Vorstands aber nicht nachhaltig beeinträchtigen. Mit Rosemarie
Scholz und Friedhelm Baguette kümmern sich im Verein zwei Kompetenzteamleiter
um die Städtepartnerschaft mit Darlington. Für den 15. Dezember 2019 ist eine
Tagesfahrt zum Charles-Dickens-Fest in Deventer geplant.
Die seit 1962 bestehende Partnerschaft mit dem französischen
Tours ist ebenfalls stabil und lebendig. Mit dem Tourainer Centre Franco Allemande
und dessen Leiterin Eliane Lebret gibt es eine feste Ansprechpartnerin. 2018
führte der Vereine eine Radtour durch die Loire durch. 2017 war eine Tourainer
Gruppe zu Gast in Mülheim. Zum Jubiläumsfest des Fördervereins im August 2020
werden auch Gäste aus Tours erwartet. Als Nachfolger von Brigitte Mangen und
Bernhard Mohr kümmern sich derzeit Hannelore Geistert und Margit Niclauß als
Koordinatorinnen des Kompetenzteams um die Städtepartnerschaft mit Tours.
Die seit 1972 bestehende Städtepartnerschaft mit Kuusankoski
(Finnland) zeigt auch zehn Jahre nach Kuusankoskis Eingemeindung in den neuen
Gemeindeverband Kouvola stabil. Im September 2018 besuchten Bürger und
offizielle Vertreter der Stadt Kouvola Mülheim. Im Mai 2019 wird eine Mülheimer
Bürgergruppe Kouvola besuchen. Die Bürgerfahrt ist bereits ausgebucht. Auch zum
Jubiläumsfest im August 2020 werden Freunde aus Kouvola erwartet. Um die 1972
vom Saarner Pastor Ewald Luhr initiierte Städtepartnerschaft kümmert sich heute
Ingeborg Scholz als Kompetenzteamleiterin des Fördervereins.
Zum Dreh- und Angelpunkt der 1989 ins Leben gerufenen
Städtepartnerschaft mit dem schlesischen Oppeln, das seit 1945 zu Polen gehört,
ist inzwischen der enge Kontakt zum Oppelner Chor Camerton geworden, der
zuletzt im Oktober 2018 Gast in Mülheim war. Die Pflege des deutschen und
polnischen Liedgutes hat eine Brücke zwischen deutschen und polnischen Gästen
und Gastgebern geschlagen. „Es wird eine anstrengende und spannende Reise, bei
der Sie das halbe Polen kennenlernen“, macht der als Kompetenzteamleiter für
die Städtepartnerschaft zuständige Adam Wagemann Lust auf die für den September
2019 geplante elftägige Bürgerfahrt ins östliche Nachbarland deutlich.
Zunehmender Beliebtheit erfreut sich die seit 1993 gepflegte
Städtepartnerschaft mit dem israelischen Kfar Saba. Die zurzeit vergleichsweise
entspannte Sicherheitslage macht es möglich. Im April 2019 wird eine vom
Kompetenzteamleiter Peter Wolfmeyer angeführte Bürgergruppe aus Mülheim Kfar
Saba besuchen. Auch vor einem Jahr besuchten Mülheimer die israelische
Partnerstadt und auch für 2020 ist eine Reise dort hin geplant, allerdings
jeweils mit unterschiedlichen geografischen Schwerpunkten. Zuletzt konnte der
Förderverein mit dem Jugendmusikensemble im Mai 2018 Gäste aus Kfar Saba in
Mülheim begrüßen.
„Zurzeit haben wir keinen Kontakt mit Beykoz. Aber wir
bleiben am Ball“, sagt der für die 2009 begründete Städtepartnerschaft mit dem
Istanbuler Stadtbezirk Beykoz zuständige Kompetenzteamleiter Wilfried aus der
Beeck. Die Vorstandsmitglieder teilen seinen Eindruck, dass eine Bürgerfahrt
nach Beykoz unter den politisch seit 2016 zugespitzten Rahmendbedingungen nicht
zu vertreten wäre. „Wir haben keine Ansprechpartner in der Bürgerschaft von
Beykoz und der Bürgermeister scheint auch nur an offiziellen Kontakten mit der
Stadt Mülheim interessiert zu sein“, beklagt aus der Beeck. Vor diesem
Hintergrund hat der Vorstand darauf verzichtet, Gäste aus Beykoz zu seinem
Jubiläumsfest einzuladen. Bis 2016 hatte es immerhin Berufsschulkontakte
zwischen Beykoz und Mülheim und drei Bürgerfahrten nach Beykoz gegeben.
Der Verein zur
Förderung der Mülheimer Städtepartnerschaften wurde am 21. Februar 1995
gegründet. Er hat zurzeit 393 Mitglieder und wird vom ehemaligen
stellvertretenden Leiter des städtischen Kunstmuseums Alte Post, Dr. Gerhard Ribbrock,
geleitet. Neben ihm gehören die beiden Vize-Vorsitzenden Manfred Krister und
Hans Dieter Flohr sowie Schatzmeister Joachim Schiwy dem Vereinsvorstand an. Da
maximal 30 Personen an Bürgerfahrten teilnehmen können, die erfahrungsgemäß schnell
ausgebucht sind, bittet der Verein Interessierte darum, sich auf seine
Vormerkliste setzen zu lassen. Umfassende Informationen bietet die
Internetseite: www.staedtepartner-mh.de.
E-Mail-Kontakt ist unter vorstand@staedtepartner-mh.de
möglich. Vorstand Hans Dieter Flohr ist auch telefonisch unter 0208-3881818
erreichbar.
Dieser Text erschien am 13. März 2019 in NRZ & WAZ
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