Feind, Intimfeind, Parteifreund steigerte einst Kanzler Konrad Adenauer. Ähnlich verbindet heute so mancher Zeitgenosse mit dem Wort Nachbarschaft eher das Wort Nachbarschaftsstreit als das Wort Nachbarschaftshilfe.
Streitigkeiten über zu laute Musik, Äste, die zu weit über die Grundstücksgrenze hinausragen, vermüllte Kellerräume, zugeparkte Einfahrten oder ungemähte Rasenflächen füllen ganze Gerichtsakten oder beschäftigen Heerscharen von Schiedsleuten. Wie schön, dass es auch noch nette Nachbarn gibt, die einem einfach mal so morgens die Zeitung und eine gut gefüllte Brötchentüte vor die Türe legen, so dass das Frühstück schon geritzt ist und man nur noch die Kaffeemaschine anwerfen muss.
Eine schöne Idee, die nicht viel kostet, aber viel Freude macht. Da darf sich der mitdenkende Nachbar schon mal auf das nächste Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee freuen. Man sieht. Es sind die kleinen Dinge, die den Alltag leichter machen. Auch gute Nachbarschaft geht durch den Magen, wenn einem nur nicht die neueste Post vom Vermieter auf den Magen schlagen würde, der die nächste Mieterhöhung ankündigt. Da ist für alle Nachbarn der Ofen aus.
Dieser Text erschien am 20. Juli 2017 in der Neuen Ruhr Zeitung
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