Freitag, 14. Juli 2017

Fünte-Hof wird zum Burg-Theater: 15-köpfiges Ensemble um Regisseurin Karin Müller-Fischbach führt am kommenden Wochenende Frank Bruns’ Stück Königin Genevier auf

Szenefoto aus der Generalprobe
Gabriele Schimdt als Königin Genevier und
der Sohn des Lancelots.
Die anheimelnde Gartenhof des Heißener Kulturzentrums Fünte an der Gracht 209 wird am kommenden Wochenende zur Theaterbühne. Frank Bruns und sein 15-köpfiges Ensemble machen es möglich und bringen dort sein Stück „Königin Genevier“ zur Aufführung.

Das 90-minütige Schauspiel mit starken Darstellern, sehenswerten Kostümen und tollen Requisiten führt seine Zuschauer in die 70er Jahre des fünften Jahrhunderts zurück. Im Mittelpunkt der Handlung steht die Witwe des gefallenen König Artus, Königin Genevier, die sich mit 150 Kämpferinnen, dem Wikinger Boltar und dem  Heer des Lancelot-Sohnes Galahad tapfer und am Ende mit Erfolg gegen den Angriff des ausgesprochen unsympathischen und machtgierigen Merowinger-Königs Childerich wehrt. Es braucht nicht allzu viel Phantasie, um sich den Gartenhof der Fünte als die frühmittelalterliche Burg San Salvador de Verdera in den Pyrenäen vorstellen zu können.

„Mystische Geschichten aus der Vergangenheit haben zurzeit Hochkonjunktur. Hier geht es um die elementaren Themen des Lebens, wie Liebe, Kampf und Tod. Und auch heute müssen Frauen kämpfen und sich behaupten, um ihre Ziele zu erreichen“, sagt Regisseurin Karin Müller-Fischbach. Die gelernte Hotelfachfrau hat neben ihrem Berufsleben unter anderem mit dem Theaterregisseur Peter Zadek gearbeitet. 2008 brillierte sie in einer Theaterproduktion von Regisseur Michael Bohn und Autor Wolfgang Geibert in der Rolle als Äbtissin des Klosters Saarn.

„Sie hat einfach ein tolles Gespür für Menschen und holt das beste aus den Darstellern heraus“, lobt Autor Frank Bruns seine Regisseurin. Sie hat er, ebenso, wie seine Schauspieler als Gäste und Kulturschaffende im Kulturzentrum Fünte kennen gelernt.

„Da stecken 23 Jahre Recherche  drin“, sagt Bruns mit Blick auf sein Theaterstück. Es basiert auf einer Romantriologie über das Leben der Königin Genevier, die er in den Jahren 2000 und 2001 geschrieben und beim Verlag Romantruhe veröffentlicht hat.

„Ich wollte ursprünglich eine Schauspielerschule besuchen, habe dann aber, dem Wunsch meiner Eltern folgend, etwas ordentliches gelernt“, erzählt die Darstellerin der Königin Genevier. Gabriele Schmidt. Sie arbeitet im richtigen Leben als Chemisch-Technische Assistentin und liebt „das besondere Flair dieses Spielortes.“ Außerdem reizt es sie „einmal in eine andere Rolle zu schlüpfen und Menschen damit eine gute Unterhaltung zu schenken“.
Infos im Internet unter: www.fuente-kulturzentrum.de

Dieser Text erschien am 11. Juli 2017 in NRZ & WAZ   

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