Fröhlich und familiär. So macht Karneval Freude. Und so
erlebten ihn 200 Mülheimer beim volkstümlichen Karnevalsfest, zu dem die
Röhrengarde am Samstagabend in die Aula der Realschule Stadtmitte eingeladen
hatte. „All unsere 100 Mitglieder helfen heute mit, ob auf der Bühne oder am
Buffet, damit unsere Veranstaltung gelingt“, freute sich die Vorsitzende der Gesellschaft
Elli Schott.
Die von ihrer Tochter Melanie und von Birgit Ruthe
trainierten Tanzgarden der Silber-Blauen ließen die Jecken-Herzen ebenso höherschlagen
wie das flotte Schlagerpotpourri, das der von Almut Witt und Thomas Becker
geleitete Musikzug der Röhrengarde intonierte. Die Tanzshows der Röhrengarde
reichten vom Schlumpftanz der Kleinen über die Fiesta Mexicaner der Großen bis
hin zur neuen Müttergarde The Crazy Weibs.
„Es wir viel von Inklusion geredet. Aber hier wird sie wirklich
gelebt. Wir sind hier mittendrin und werden sehr herzlich und mit viel Zuneigung
empfangen“, betonte Friedhelm Thissen, der im Dorf der Theodor-Fliedner-Stiftung
den Wohnbereich für Menschen mit Behinderung leitet. 40 Dorf-Bewohner und sechs
Mitarbeiter der Theodor-Fliedner-Stiftung waren gerne mit von der närrischen
Partie und sorgten mit ihren tollen Kostümen für Farbtupfer im Saal. Ihnen
brauchte Moderator und Sänger Thomas Straßmann, den sich die Röhrengarde von
der KG Blau Weiß ausgeliehen hatte, nicht zweimal sagen: „Ihr dürft alles machen,
was ihr wollt. Nur nichts machen geht nicht.“ Da schnappte sich der feurige Mexikaner
Michael gleich Stadtprinzessin Josephine, um mit ihr vor der Bühne zu tanzen,
während Straßmann zum Beispiel den Brings-Hit: „So lang wir noch am Leben sind“
anstimmte. Und Dorfbewohner Justin (16) legte als Straßmanns Background-Tänzer
eine exzellente Show aufs Bühnenparkett. Kein Wunder, dass Straßmann meinte: „Mensch!
Ich freue mich schon, wenn wir am 26. Januar bei euch und mit euch in Selbeck
Dorfkarneval feiern.“ Ein echter Gewinn für das Karnevalsfest der Röhrengarde
waren auch Bauchredner Tim Becker und sein Plüschhase, der kurzweilig über sein
turbulentes Berufsleben als Osterhase und Versuchskaninchen plauderte.
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