Am
Wochenende hatte ich das seltene Vergnügen, in einen Zirkus eingeladen zu
werden. Der runde Geburtstag eines Freundes machte es möglich. Anders als der
Zirkus, den man zurzeit in politischen und medialen Arenen geboten bekommt, sorgte
das, was man dort zu sehen und aufgetischt bekam, für ein erbauliches
Kontrastprogramm zum Alltagszirkus. Der Tag war für mich Programm. Alte
Freundschaft rostet nicht. Denn wo sich alle mit Wohlwollen begegnen, können
alle ihr Bestes geben. Und wo einer dem anderen zuhört und auch mal ein Auge
zudrückt, wenn etwas nicht perfekt ist, hat jeder Freude Teil der Gemeinschaft
zu sein und mitzumachen und den Tag gelingen zu lassen.
Vielleicht
könnte das ja auch mal ein Erfolgsrezept für den politischen Zirkus sein, in
dem wir alle, ob wir wollen oder nicht, Zuschauer und Akteure sind. Am Ende der
Vorstellung werden weder diejenigen am Rand der Manege noch diejenigen in der
Manege glücklich, wenn ein Drahtseilakt den nächsten jagt und alle nur auf den
Absturz der Akrobaten warten. Auch wer die Dompteure den Raubtieren zum Fraß
vorwirft, darf sich nicht wundern, wenn er ihr nächstes Opfer wird und das Fest
für alle in einem Fiasko endet.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen