Mittwoch, 26. Juni 2019

Rat und Hilfe in Sachen Sucht


Margret Busse 
Foto: Julia Blättgen
„Wir sind froh, dass wir mit Margaret Busse eine so erfahrene und kompetente Fachkraft gewinnen konnten. Das ist heute gar nicht mehr so leicht“, sagt Superintendent Gerald Hillebrand mit Blick auf die neue Leiterin des zur Diakonie gehörenden Ambulatoriums.

Margaret Busse kann auf eine lange Berufserfahrung als Diplom Sozialarbeiterin und Suchttherapeutin zurückschauen. Bevor sie Anfang 2019 in Mülheim die Leitung des 1991 gegründeten Ambulatoriums übernahm, arbeitete sie bei der Diakonie in Düsseldorf, wo sie prägende und wertvolle Erfahrungen in der Familienhilfe und in der Suchttherapie sammeln konnte. Ihr Berufsweg hat sie gelehrt , dass jede Sucht ihre Gechichte hat, die oft auch mit der Familiengeschichte und mit der eignen Lebensgeschichte zusammenhängt. „Unserer Gesellschaft ist darauf ausgelegt, dass wir arbeiten und funktionieren. Niemand setzt sich heute mehr auf eine Wiese und genieß dort einfach mal den Augenblick“, beschreibt sie eine der wesentlichen Ursachen, die dafür verantwortlich sind, dass Menschen in unserer Gesellschaft süchtig werden: süchtig nach Alkohol , nach Tabletten oder auch nach Glücksspiel. Ihre ersten Monate als Leiterin des Ambulatoriums hat Busse dafür genutzt, um die vorhandene Netzwerke, in denen sie und ihre 3 Kolleginnen des Ambulatoriums arbeiten, zu stärken und auszubauen. Die neue Abteilungsleiterin im Diakonischen Werk hat in diesem Zusammenhang viele Gespräche mit Ärzten, mit Kollegen aus anderen Beratungs- und Therapieeinrichtungen, mit den Vertretern von Wohlfahrtsverbänden und Selbsthilfegruppen sowie mit den Mitarbeitern der städtischen Sozialagentur, des Gesundheitsamtes und der an der Kaiserstraße 90 ansässigen Ginko-Stiftung für Prävention geführt. „Wir sind ja keine Insel. Und wir erfinden das Rad auch nicht neu. Wir leisten eine Arbeit., die das Diakonische Werk In Mülheim bereits seit seiner Gründung im Jahr 1921 hier leistet“, betont Busse. Natürlich gibt es auch neue Herausforderungen für die neue Leiterin des Ambulatoriums . 2 Kolleginnen, eine Psychologin und eine Sozialarbeiterin, Gegen Ende des Jahres In den Ruhestand. Deshalb ist Busse derzeit damit beschäftigt,  Gespräche mit der potentiellen Nachfolgern und Nachfolgerinnen zu führen. Außerdem möchte sie das Angebot Im Bereich der pathologischen Glücksspielsucht ausbauen. In diesem Bereich gibt es derzeit schon ein Beratungsangebot des Ambulatoriums, aber anders als in den Bereichen Alkohol- und Tablettensucht noch keine ambulanten Rehabilitationsangebote. Wenn es nach Busse geht, soll sich das ändern. Die ersten Gespräche mit den dafür in Frage kommenden Kostenträgern stimmen sie optimistisch. Jährlich betreuen Busse und ihre 3 Kolleginnen 56 Klienten Im Rahmen einer viermonatigen ambulanten Rehabilitation. Zu dieser Rehabilitation gehören zum Beispiel therapeutische Einzel und Gruppengespräche sowie die fachärztliche Betreuung durch einen Psychiater. Viele Menschen , die zum Beispiel durch ihren Beruf oder durch die Erziehung ihrer Kinder und die Pflege ihrer Eltern zeitlich und örtlich gebunden sind , nutzen bewusst die Möglichkeit einer ambulanten Rehabilitation.

Die Arbeit, die Busse und ihr Team im Ambulatorium der Diakonie leisten, wird, je nach Einzelfall, von der Deutschen Rentenversicherung oder von der Krankenversicherung getragen . Hinzu kommen Fördermittel des Landes, des Bundes , der Stadt und in nicht unerheblichem Maße auch Kirchensteuer Mitteln des evangelischen Kirchenkreises an der Ruhr.

„Wir haben eine sehr gute Zusammenarbeit mit der Stadt und ihrem Gesundheitsamt und wir sind dankbar dafür, dass die Stadt unsere im Rahmen unserer Tarifbindung steigenden Personalkosten durch eine Dynamisierung ihrer Zuschüsse mitträgt. Auf der anderen Seite entlassen wir mit unserer Arbeit auch die Sozialkassen, da wir dafür sorgen, dass die Betroffenen weiterhin ihrer Arbeit nachgehen und Steuern zahlen können und so nicht der öffentlichen Hand finanziell zu Last fallen“, sagt die stellvertretende Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes, Birgit Hirsch-Palepu, die als Abteilungsleiterin für die sozialen Dienste des evangelischen Sozialverbandes zuständig ist.

Das Ambulatorium des Diakonischen Werkes ist im Haus an der Althofstraße 4 ansässig. Terminvereinbarungen sind unter der Rufnummer 0208 3003 223 sowie per Mail an: ambulatorium@diakonie-mülheim.de möglich.


Dieser Text erschien am 25. Juni 2019 im Lokalkompass der Mülheimer Woche

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