Ganz klar. Wer nicht dabei war, hat was verpasst. „Remberg
rockt“ war mehr als ein Schülerbandfestival. Hier ging es nicht nur um Musik,
sondern auch darum, das Leben zu feiern.
Auf dem Förderschulgelände an der Rembergstraße machte sich am Samstagnachmittag
so etwas wie die Stimmung bei einem Familienpicknick breit.
„Remberg rockt“. Das waren nicht nur 120 junge Musiker und Sängerinnen
aus neun Bands und einem Vokal-Ensemble, die auf zwei Bühnen das in der
goldenen Mitte platzierte Publikum mit einem abwechslungsreichen und
schwungvollen Musik-Mix á la Jazz, Rock und Pop zum Mitswingen, Mitklatschen
und zum Teil sogar zum Mittanzen brachten. Das Schülerbandfestival, das trotz
zwischenzeitlicher Wolken und vereinzelter Regentropfen von der Sonne
beschienen wurde, war ein schönes Fest der Generationen vom Kinderwagen bis zum
Rollator. Hier konnte jedes Alter und jedes Temperament etwas für sich finden,
egal, ob man in der Cafeteria oder auf dem Spielplatz und im Spielparcours zwischendurch
etwas Abstand von der nicht nur professionell vorgetragenen, sondern auch von
Piet Wiesenmüller und Sebastian Weber tontechnisch exzellent inszenierten Musik
nehmen wollte. So vergingen vier Festivalstunden wie im Flug. Jeder Auftritt
war für die Zuhörer und Zuschauer ein Genuss. Deshalb geizte das begeisterte
Publikum auch nicht mit Applaus. Alle Musiker und Sänger überzeugten mit
professioneller Klangkunst oder mit Enthusiasmus oder mit beidem.
„Hier schafft Musik Emotionen und Gemeinschaft. Und alle auf und vor den
beiden Bühnen haben ihren Spaß“, freute sich Bürgermeisterin Margarete
Wietelmann, die im Namen der Stadt den Festivalorganisatoren Petra Metelmann
von der Rembergschule und Bernhard Fuchs von der städtischen Musikschule und
den Festival-Sponsoren, der Cläre- und Hugo-Stinnes-Stiftung, der
Sparkassen-Stiftung und der Stadtbäckerei Hemmerle dankte.
Fuchs und Metelmann bringen als Musik- und Sonderpädagogen nicht nur Professionalität,
sondern auch Leidenschaft mit, die man auch bei ihren eignen Bühnenauftritten
sah, hörte und spürte. „Dieses Festival zeigt, wie Menschen mit ganz
unterschiedlichen Voraussetzungen und auf unterschiedlichen Leistungsniveaus
gemeinsam etwas auf die Bühnen bringen, das sich hören und sehen lassen kann“,
sagte Fuchs. Und für seine Kollegin Metelmann, die vor drei Jahren als
Nachfolgerin von Peter Klade an der Förderschule für Menschen mit geistigem
Förderbedarf in die Festival-Organisation einstieg, ist „Remberg rockt“ für
„unsere Schüler ein riesiges Erfolgserlebnis, dem sie immer wieder gespannt
entgegenfiebern, weil sie hier als Gastgeber einem großen Publikum unter
professionellen Bedingungen zeigen können, was wir gemeinsam erarbeitet haben.“
Für Remberg-Rektorin Anne Schwarz bedeutet das Festival an ihrer Schule,
„dass uns die Musik zusammenbringt und uns allen Freude macht und wir einen
wichtigen Beitrag zur Vernetzung der Mülheimer Schülerbands leisten können.“
(T.E.)
Musikalisch mit dabei waren diesmal:
Die Gustav Voices von der Gustav-Heinemann-Schule, Terry and the Gang sowie All
inclusive, Patchwork und Puzzle von der städtischen Musikschule, Remix und die
Ohrwürmer von der Rembergschule, die Bigband der Otto-Pankok-Schule, die
Junior-Band der Luisenschule sowie die Willy-Brandt-Schulband Willy B. „Remberg
rockt“ wurde 1997 vom damaligen Rektor der Rembergschule, Peter Kalde, und vom
Musikschullehrer Bruno Szordikowski als integratives Schülerbandfestival ins
Leben gerufen. Bruno Szordikowski hatte 1983 mit Brunos Band die erste
integrative Band der Stadt gegründet, die landesweit als Modellprojekt beachtet
wurde.
Dieser Text erschien am 17. Juni 2019 in NRZ/WAZ
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen