Mittwoch, 9. Januar 2019

Ein Blick aufs Kloster


Heute betrachten wir vom alten Saarner Bahndamm und über den alten Klosterteich hinweg das ehemalige Zisterzienserinnenkloster Maria Saal in Saarn. Als diese Aufnahme vor etwa 40 Jahren entstand, war aus dem Kloster noch keine Bürgerbegegnungsstätte geworden. Der mit dem Wieder- und Neuaufbau der 1214 eröffneten Klosteranlage verbundene Verein der Freunde und Förderer von Kloster Saarn gründete sich in dem Jahr (1983), als diese Fotografie in dem vom Mülheimer Journalisten Franz Rolf Krapp herausgegeben Band „Mülheim nach 1945“ erschien. Durch eine gemeinsame Kraftanstrengung von Bürgern, Stadtverwaltung, Land und Bistum konnte das 1808 säkularisierte und danach unter anderem als Waffen- und Tapetenfabrik  genutzte Kloster zu dem vielseitigen Begegnungs,- Wohn.- Kultur- und Lernort werden, als den wir ihn heute kennen und schätzen. Wie erst kürzlich an dieser Stelle berichtet, haben die Saarner Klosterfreunde mit ihrem 2008 eröffneten Klostermuseum bisher 23.000 Besuchern die wechselvolle Klostergeschichte nahegebracht. Und die Öffentliche Katholische Bücherei im Kloster darf 2019 auf 170 Jahre zurückschauen. Die Pfarrkirche St. Mariae Himmelfahrt, die wir mit ihrem Turm im Bildmittelpunkt sehen, entstand erst gegen Ende des 19. Jahrhundert. Sie knüpft heute als geistliches Zentrum für rund 17.000 katholische Christen in den Linksruhr-Stadtteilen an die klösterliche Tradition an. „Das alte Pfarrhaus an der Klosterstraße wurde zwischenzeitlich als geistliches Zentrum genutzt und dient heute als Gemeinschaftswohnquartier der Gruppe Lina. Lina steht hier für Leben in Nachbarschaft Alternativ“, weiß der Saarner Peter Brill zu berichten. Und sein Saarner Nachbar Hans-Theo Horn, zwischen 1992 und 2006 Kulturdezernent der Stadt Mülheim, erinnert sich daran, dass in dem privaten Wohnhaus, das wir auf der linken Bildseite sehen, früher der Mülheimer Organist, Pianist, Cembalist und Hochschullehrer Franzpeter Goebels (1920-1988) gewohnt hat. Goebels, der 1964 mit dem Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft, ausgezeichnet wurde, lehrte ab 1958 an der Musikhochschule Detmold. 

Dieser Text erschien am 5. Januar 2019 in der Neuen Ruhr Zeitung

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wo die Kumpel zuhause waren

  Der Mülheimer Bergbau ist Geschichte. 1966 machte mit Rosen Blumen gelle die letzte Zeche dicht Punkt Mülheim war damals die erste Bergbau...