Heute betrachten wir vom alten
Saarner Bahndamm und über den alten Klosterteich hinweg das ehemalige
Zisterzienserinnenkloster Maria Saal in Saarn. Als diese Aufnahme vor etwa 40
Jahren entstand, war aus dem Kloster noch keine Bürgerbegegnungsstätte
geworden. Der mit dem Wieder- und Neuaufbau der 1214 eröffneten Klosteranlage
verbundene Verein der Freunde und Förderer von Kloster Saarn gründete sich in
dem Jahr (1983), als diese Fotografie in dem vom Mülheimer Journalisten Franz
Rolf Krapp herausgegeben Band „Mülheim nach 1945“ erschien. Durch eine
gemeinsame Kraftanstrengung von Bürgern, Stadtverwaltung, Land und Bistum
konnte das 1808 säkularisierte und danach unter anderem als Waffen- und
Tapetenfabrik genutzte Kloster zu dem
vielseitigen Begegnungs,- Wohn.- Kultur- und Lernort werden, als den wir ihn
heute kennen und schätzen. Wie erst kürzlich an dieser Stelle berichtet, haben
die Saarner Klosterfreunde mit ihrem 2008 eröffneten Klostermuseum bisher
23.000 Besuchern die wechselvolle Klostergeschichte nahegebracht. Und die
Öffentliche Katholische Bücherei im Kloster darf 2019 auf 170 Jahre
zurückschauen. Die Pfarrkirche St. Mariae Himmelfahrt, die wir mit ihrem Turm
im Bildmittelpunkt sehen, entstand erst gegen Ende des 19. Jahrhundert. Sie
knüpft heute als geistliches Zentrum für rund 17.000 katholische Christen in
den Linksruhr-Stadtteilen an die klösterliche Tradition an. „Das alte Pfarrhaus
an der Klosterstraße wurde zwischenzeitlich als geistliches Zentrum genutzt und
dient heute als Gemeinschaftswohnquartier der Gruppe Lina. Lina steht hier für
Leben in Nachbarschaft Alternativ“, weiß der Saarner Peter Brill zu berichten. Und
sein Saarner Nachbar Hans-Theo Horn, zwischen 1992 und 2006 Kulturdezernent der
Stadt Mülheim, erinnert sich daran, dass in dem privaten Wohnhaus, das wir auf
der linken Bildseite sehen, früher der Mülheimer Organist, Pianist, Cembalist
und Hochschullehrer Franzpeter Goebels (1920-1988) gewohnt hat. Goebels, der
1964 mit dem Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft, ausgezeichnet wurde, lehrte
ab 1958 an der Musikhochschule Detmold.
Dieser Text erschien am 5. Januar 2019 in der Neuen Ruhr Zeitung
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