Freitag, 18. Januar 2019

Auf dem Boden der Tatsachen

Gestern wechselte ich, mein Ziel fest im Auge, die Straßenseite und stand plötzlich mit beiden Beinen in keinem kleinen Binnenmeer, weil ich das große Ganze, aber nicht die Details der Mülheimer Straßenzustände im Blick gehabt hatte. Dabei war es auch in diesem Fall so, dass der Teufel im Detail steckte und das Straßenpflaster zumindest auf den zweiten Blick abgetaucht war. Abgetaucht war dabei wortwörtlich zu verstehen, weil die Straßendelle mit Regen vollgelaufen war und so auf den ersten Blick mit der anschließenden Fahrbahndecke wieder eine Ebene bildete. Doch wie sooft, trog der erste Anschein über das traurige Sein der Mülheimer Straßenzustände hinweg. Nicht, dass ich etwas gegen die Vorzüge eines Fußbades oder eines Kneippganges einzuwenden hätte. Aber alles hat im Leben seine Zeit. Und dieses Fußbad ohne Ansage kam für mich, der ich auf dem Weg zu meinem nächsten Termin war, wirklich zur Unzeit. Aber wenn die Stadt jetzt noch mal einen kräftigen Schluck aus der Grundsteuer-Pulle nimmt, dann wird das wahrscheinlich alles schon in Kürze von Grund auf besser. Oder habe ich da vielleicht bei der NRZ-Lektüre etwas falsch verstanden und die geplante Grundsteuererhöhung ist gar nicht zum Stopfen der Straßenlöcher, sondern zum Stopfen der Löcher im Stadtsäckel gedacht. Jetzt warte ich nur noch auf die Einführung einer Mülheimer Kurtaxe für den Abenteuerurlaub auf Mülheims Straßen, inklusive Fußbad und Kneipp-Gang.

Dieser Text erschien am 18. Januar 2019 in der Neuen Ruhr Zeitung

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