Kann man das noch Spiel nennen?“ fragt mich NRZ-Leser Gerhard Bennertz, als wir uns in der Stadtmitte treffen und über die Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft ins Gespräch kommen.
Wir lassen die Szene des Deutschland/Schweden-Spiels Revue passieren, in dem sich der deutsche Mittelfeldspieler Sebastian Rudy einen Nasenbeinbruch zuzog und blutend ausgewechselt werden musste, weil ihm sein schwedischer Gegenspieler im Zweikampf mit dem seinem Knie ins Gesicht gesprungen war. Wer die Szene gesehen hat, fühlte sich eher an einen antiken Gladiatorenkampf oder ans Catchen, denn an gepflegtes Fußballspiel erinnert.
„Zu Risiken und Nebenwirkungen fragt erst mal euren Arzt und Apotheker, ehe ihr von einer Karriere als Fußball-Profi träumt“, möchte man da ballverliebten Jugendlichen sagen, die auf staubigen Sportplätzen hoffnungsvoll und begeistert den langen Weg durch die Fußballinstanzen antreten.
Man ahnt, warum Britanniens einstiger Premierminister Winston Churchill nach dem Motto: „No, sports“ lebte und damit 91 Jahre alt wurde, wenn man manches Foul auf dem Fußballplatz mit ansehen muss oder angesichts eines Achterbahn-artigen Spielverlaufs Baldrian braucht. Wenn es nicht nur um Tore, Punkte und die Ehre, sondern auch um zu viel Geld geht, verwandelt sich der Spaß am Spiel zu oft in bitteren und manchmal auch blutigen Ernst.
Dieser Text erschien am 25. Juni 2018 in der Neuen Ruhr Zeitung
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