Kirche. Dabei denken heute viele an Austritt, manche aber auch an das Gegenteil. Das erlebte ich gestern im Gespräch mit ehrenamtlich engagierten Frauen, die in der evangelischen Ladenkirche an der Kaiserstraße mit Menschen ins Gespräch kommen, die wieder in die Kirche eintreten wollen. Da kann, muss aber nicht über alles gesprochen werden. Zugehört wird aber in jedem Fall. Zugehört wurde auch am Sonntagnachmittag, als das Mercator-Ensemble im Gemeindehaus von Sankt Laurentius bei Kaffee und Kuchen aufspielte. „Mein Gott, war das schön!“ sagte eine ältere Dame nach der Veranstaltung, die Gemeindemitglieder aus Mintard ohne theologischen Unterbau, aber mit großem Herzen auf die Beine gestellt hatten, um ihren Nachbarn und sich selbst mit Musik, Genuss und Gesprächen eine Freude zu machen.
Wie schön, wenn sich Menschen in kirchlichen Räumen glücklich und willkommen fühlen, weil man dort den richtigen Ton trifft und ihnen zuhört, ganz ohne großes Credo, dafür aber mit großer und zugewandter Herzlichkeit. Vielleicht wäre das ja nicht nur für die christlichen Kirchen der richtige Grundton sein, damit wieder mehr Menschen über Eintritt statt über Austritt nachdenken.
Dieser Text erschien am 8. Mai 2018 in der Neuen Ruhr Zeitung
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