Klaudia Rudersdorf ist zurzeit stellvertretretende Bundesvorsitzende des Kolpingwerkes |
"Wo katholisch drauf steht muss auch katholisch drin sein", betonten die Traditionalisten. "Wir müssen uns für alle Menschen guten Willens öffnen, die sich zu Kolpings Grundwerten bekennen", forderten die Erneuerer. "Durch unsere Mitarbeit in der Flüchtlingshilfe haben wir auch viele junge Nicht-Christen kennengelernt, die gerne in unserem Verband mitarbeiten würden", erklärt das Diözesanvorstandsmitglied Klau dia Rudersdorf den Hintergrund der aktuellen Diskussion.
Kontrovers wurde auch über die künftige Ausrichtung der Öffentlichkeitsarbeit diskutiert. Sollte Kolping im Zeitalter der sozialen Internet-Netzwerke auf allen Kanälen kommunizieren oder sich auf die Medienkanäle beschränken, die zum eigenen christlichen Profil passen?
Viele Kolping-Geschwister plädierten für ein Zusammenrücken der unterschiedlichen Verbandsebenen und einen verstärkten Ideenaustausch zwischen den Kolpingfamilien. Auch die interne Kommunikation, so hieß es, müsse verbessert werden, damit alle Kolping-Mitglieder auch genau wüssten, was ihr Verband wo leiste. "Allein in Essen betreibt Kolping ein Bildungswerk, ein Berufsbildungswerk und eine Jugendwohneinrichtung unterstreicht Rudersdorf", die als stellvertretende Bundesvorsitzende auch die Arbeitsgruppe Kolping Upgrade leitet.
Die Impulse und Ideen, die das Essener Regionalforum und die bundesweit 19 anderen Regionalforen in den vergangenen vier Wochen geliefert haben, werden jetzt im Kölner Bundessekretariat zusammengetragen und spätestens im Herbst allen Kolpingmitgliedern in einer Druckfassung und im Internet unter:www.kolping.de zur Verfügung gestellt. Im Rahmen eines Zukunftskongresses, zu dem der Kolping-Bundesverband im März 2019 nach Fulda einladen wird, sollen die so dokumentierten Ergebnisse dann diskutiert und weiterentwickelt werden, damit die Bundesversammlung 2020 ein tragfähiges und allgemein akzeptiertes Zukunftskonzept beschließen kann. Bundesweit ist die Zahl der Kolpinggeschwister seit 2010 um rund 15.000 auf rund 240.000 zurückgegangen. Im Bistum Essen sank die Mitgliederzahl zeitgleich um 1500 auf 8500.
Dieser Text erschien am 6. Mai 2018 im Neuen Ruhrwort
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