Mittwoch, 15. November 2017

Die Saarner Dorfkirche: Ein Zeitsprung im Mülheimer Süden

Foto: Stardtarchiv Mülheim an der Ruhr
www.stadtarchiv-mh.de
Die Dorfkirche an der Holunderstraße, die wir auf eine historischen Aufnahme aus dem Stadtarchiv in den 1950er Jahren sehen, erscheint uns heute, wie der Prototyp einer Kirche aus der guten alten Zeit. Diese gute alte Zeit, die bei genauerer Betrachtung natürlich nie so gut war, wie sie im Rückblick manchmal erscheint, war in diesem Fall die Mitte des 19. Jahrhunderts, als das im bergischen Barockstil errichtete Gotteshaus der Evangelischen Gemeinde eingeweiht werden konnte.

Die evangelische Dorfkirche in dem vom katholischen Kloster geprägten Saarn hatte zwei schlichtere Vorgängerrinnen, die ab 1685 und ab 1775 für evangelische Sonntags- und Trauergottesdienste genutzt wurde. Doch bis zur Gemeindegründung im Jahr 1844 gehörten die evangelischen Christen in Saarn zur Evangelischen Kirchengemeinde rund um die Petrikirche. Aber wenn die Ruhr Hochwasser führte, war es den evangelischen Saarnern (bis zum Bau der Kettenbrücke 1844) unmöglich mit der Schollschen Fähre überzusetzen und in der Petrikirche Gottesdienst zu feiern.

Als die Dorfkirche in den 1960er Jahren umgebaut und restauriert wurde, stellte sich heraus, dass das kleine, aber feine Gotteshaus auf Teilen eines alten Kirchhofes erbaut worden war.

1991 wurde die Dorfkirche durch ein Gemeindehaus komplettiert, das heute einen wichtigen Treffpunkt für kirchliche, soziale und kulturelle Aktivitäten im Dorf Saarn darstellt. Seit der Gemeindefusion im Jahr 2009 ist die Dorfkirche an der Holunderstraße neben der Kirche an der Wilhelminenstraße Gottedienststandort für die Evangelische Kirchengemeinde Broich-Saarn.

Dieser Text erschien am 13. November 2017 in der Neuen Ruhr Zeitung

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