Manchmal muss man Menschen einfach bewundern. So erging es mir am gestrigen Vormittag, als ich an der Ecke Kohlenkamp/Wallstraße einen unermüdlichen Malergesellen in penetranten November-
Nieselregen eifrigst eine Geschäftsfassade streichen sah.
Seine Arbeit wurde von den Nachrichten aus einem kleinen Radio begleitet, die von der Dauerbaustelle der politischen Staatsbauhandwerker berichteten.
Wie gut, dass der Mann am Pinsel sich kein Vorbild an seinen Kollegen an der Werkbank der Nation nimmt. Sonst hätte sein Auftrageber auch Weihnachten noch keine schöne neue Hausfassade.
Handwerksbetriebe, die den mit ihren Auftraggebern vereinbarten Termin versäumen, zu dem ihre Arbeit einwandfrei erledigt sein soll, müssen mit Regressforderungen rechnen. Vielleicht würde die Einführung einer solchen Regresspflicht für politische Handwerker dafür sorgen, dass Fegefeuer der Eitelkeiten gelöscht würde und die Damen und Herrn am Staatsbau ihren Wählerauftrag zügig erledigen, in dem sie Farbe bekenn und die Ärmel hochkrempeln statt es allzu bunt zu treiben und ihren Souverän im Regen stehen zu lassen.
Dieser Text erschien am 28. November 2017 in der Neuen Ruhr Zeitung
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