Während die 1878 gegründetn Landbürgermeistereien Broich, Styrum und Heißen bereits 1904 in die wachsende und vom Oberbürgermeister Paul Lembke geführte Stadt Mülheim eingemeindet worden waren, sollte Dümpten für sechs Jahre selbstständig werden. Damals erhielt das "Königreich" im Norden Mülheims nicht nur ein Bürgermeisteramt und ein Rathaus, sondern auch eine Apotheke, einen Straßenbahnanschluss und ein kaiserliches Postamt, das später unter anderem auch als Pizzaria und als Atelier genutzt werden sollte.
Die ehemalige Dümptener Post und das zwischen 1906 und 1908 errichtete Bürgermeisteramt, das ab 1997 für zwei Jahrzehnte als ehrenamtlich geführte Bürgerbegegnungsstätte, wieder belebt wurde, sind bis heute sichtbare Zeugen der Dümptener Eigenständigkeit, die mit der Eingemeindung im Jahre 1910 zu Ende ging.
Vier Jahre vor dem Beginn des Ersten Weltkriegs war Mülheim mit mehr als 100.000 Einwohnern zu einer wirtschaftlich florierenden Großstadt mit mehr als 100.000 Einwohnern geworden, die unter anderem in Industrie und Handel mehr als genug Arbeit fanden. Doch die durch die Hochindustrialisierung befeuerte Zuwanderung und Bevölkerungsverdichtung erforderte eine soziale und technische Infrastruktur, die nur eine Großstadt betreiben konnte, die mit 193.000 Einwohnern 1973 ihren bisherigen Bevölkerungshöchststand erreichen sollte.
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