Darf man Affen einem Abgastest aussetzen, um herauszufinden, dass die gesundheitlichen Auswirkungen der Schadstoffe, die des Deutschen liebstes Kind absondert, gar nicht so gefährlich sind, wie man immer geglaubt hat? „Nein!!!“ schallt es im Brustton der moralischen Empörung aus allen Richtungen. Und der für die Affenversuche mitverantwortliche VW-Manager wird dafür in die Wüste geschickt. Immerhin wird er dort einer erheblich geringeren Abgasbelastung als Millionen von Menschen ausgesetzt, die an stark befahrenen Straßen leben müssen. Wer schon mal während des Berufsverkehrs zum Beispiel an der Aktienstraße zu Fuß unterwegs sein musste, weiß wovon ich rede. Straßenseitige Balkone erscheinen da wie ein steingewordener Zynismus. Und ich wage mir nicht vorzustellen, was ein Kleinkind oder ein Hund, die sich auf Auspuffhöhe bewegen müssen, täglich an Schadstoffen einatmen müssen. Da hilft nur eins: Runter vom Gas und öfter zu Fuß gehen, statt ein Affentheater zu machen.
Dieser Text erschien am 2. Februar 2018 in der Neuen Ruhr Zeitung
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Kultur macht stark
Ist Kultur Luxus oder ein Lebensmittel, wie es einst Bundespräsident Johannes Rau formuliert hat? Letzteres haben jetzt die jahrgangsüberg...
-
Der 30. und 31. Januar ist in meinem Kalender rot angestrichen", erzählt Familienforscherin Bärbel Essers. Dass das so ist, hat mit der...
-
„Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt.” Auch dieses Volkslied dürfte die Schildberger Sing- und Spielschar ...
-
Gisela Lentz im Kreise ihrer Gratulanten Gisela Lentz ist ein Fleisch gewordenes Wunder. Auch mit 90 mag sie nicht auf der Couch sitzen...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen