Darf man Affen einem Abgastest aussetzen, um herauszufinden, dass die gesundheitlichen Auswirkungen der Schadstoffe, die des Deutschen liebstes Kind absondert, gar nicht so gefährlich sind, wie man immer geglaubt hat? „Nein!!!“ schallt es im Brustton der moralischen Empörung aus allen Richtungen. Und der für die Affenversuche mitverantwortliche VW-Manager wird dafür in die Wüste geschickt. Immerhin wird er dort einer erheblich geringeren Abgasbelastung als Millionen von Menschen ausgesetzt, die an stark befahrenen Straßen leben müssen. Wer schon mal während des Berufsverkehrs zum Beispiel an der Aktienstraße zu Fuß unterwegs sein musste, weiß wovon ich rede. Straßenseitige Balkone erscheinen da wie ein steingewordener Zynismus. Und ich wage mir nicht vorzustellen, was ein Kleinkind oder ein Hund, die sich auf Auspuffhöhe bewegen müssen, täglich an Schadstoffen einatmen müssen. Da hilft nur eins: Runter vom Gas und öfter zu Fuß gehen, statt ein Affentheater zu machen.
Dieser Text erschien am 2. Februar 2018 in der Neuen Ruhr Zeitung
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