Die Bachstraße unter Wasser. Ein Unwetter ließ die Ruhr im August 1954 und den ab 1836 schrittweise überwölbten Rumbach Hochwasser führen. Das sorgte nicht nur an der Bachstraße für nasse Füße. Die Kanalisation des Rumbachs wurde erneuert und mit der Durchfahrt eines VW-Käfers auf ihre Tauglichkeit überprüft. Schon 1953 war der neue Rumbachtunnel unter der Schloßstraße fertiggestellt worden.
1980 bekam er ein Regenrückhaltebecken an der Walkmühle. Seit 2016 wird die Rumbachkanalisation auf einer Länge von 1,3 Millionen erneuert. Die zuständigen Ingenieure rechneten bei Beginn der Bauarbeiten mit Baukosten von bis zu 11 Millionen Euro und mit einer Bauzeit von fünf bis sieben Jahren. Zur Erneuerung des Rohrnetzes kommen Renaturierungsmaßnahmen am Rumbach. Das Land gibt 1,1 Millionen Euro dazu. Seit jeher hatten die Mülheimer ein zwiespältige Verhältnis zum Rumbach. Denn er sorgte nicht nur für nasse Füße, in Folge von Winterschmelze oder Unwettern, sondern auch für die Ansiedlung sieben Mühlen und drei Gerbereien.
Ehe man, auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Christian Weuste, in den 1830er Jahren mit der Überwölbung des Rumbachs begann, floß er offen durch die Innenstadt zur Ruhr. Viele Mölmsche missbrauchten ihn auch als Abwasserkanal und Müllkippe. Frei nach dem Motto: „Aus den Augen, aus dem Sinn“, floss so mancher Abfall, der vom Tage übrig blieb direkt in die Ruhr. Gestank und gesundheitliche Risiken waren unausweichlich. Genau diese fatalen Nebenwirkungen waren es auch, die Christian Weuste dazu antrieben, den Rumbach unter die Erde zu bringen.
Dieser Text erschien am 25. Dezember 2017 in der Neue Ruhr Zeitung
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