Der Sonntag nach Weihnachten wird als Fest der Heiligen Familie gefeiert. Wir wissen: Auch Jesus von Nazareth erblickte in prekären Familien- und Lebensverhältnissen das Licht der Welt erblickte, um seine Frohe Botschaft von Liebe und Hoffnung zu verkünden. Kurz vor Weihnachten begegnete ich einer Familie, die aus einer alleinerziehenden Mutter und vier Kindern zwischen sechs und zwölf Jahren besteht. Es war eine Familie, die in materieller Armut lebt, weil die Mutter als Integrationshelferin an einer Mülheimer Grundschule nicht so viel verdient, dass sie den Lebensunterhalt für ihre Kinder und für sich selbst nicht ohne die Unterstützung der öffentlichen Hand bestreiten kann. Die Familie bekam einige der insgesamt 1000 Geschenkpakete, die großzügige und großherzige Menschen aus Mülheim unter den Wunschbau der Caritas und der NRZ gelegt hatten.
Mich beeindruckte, dass ich einer Familie begegnete, die ihre materielle Armut nicht beklagten, sondern sich über die unverhoffte Bescherung freuten. "Wir haben keine Sorgen. Denn wir haben ja eine Familie und Freunde, die uns helfen. Und wir haben etwas zum Anziehen, etwas zu essen und zu trinken und ein Dach über dem Kopf", sagten mir die beiden ältesten Töchter der Familie. Die Mutter zeigte mir mit ihrer Entschlossenheit, daran zu arbeiten, künftig als Grundschullehrerin mehr Geld für ihre Kinder zu verdienen, um ihnen eine gute Lebensperspektive zu verschaffen, dass nicht Männer, sondern Frauen das starke Geschlecht sind. "Kinder sind mir wichtig!" sagte mir die Mutter. Und das fröhliche Erzählen ihrer Kinder zeigte mir, was sie damit meinte. Das Gespräch mit der materiell schwachen, aber seelisch starken und in der christlichen Lighthouse-Gemeinde verankerten Familie, lehrte mich Demut, Bescheidenheit und die Erkenntnis, das Geld für Familien und Kinder kein Almosen sein muss, sondern eine Zukunftsinvestition werden kann, die sich langfristig für uns alle doppelt und dreifach auszahlen kann, die wir uns Gesellschaft nennen.
Mit dem Familiengespräch im Ohr und der Wunschbaumaktion von Caritas und NRZ vor Augen, wurde mir klar, wie wahr ist, was uns ein afrikanisches Sprichwort lehrt: "Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen!"
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