Per Schiffscontainer will Akoto Hilfsgüter, wie zum Beispiel Kleidung, Schulmaterial, haltbare Lebensmittel oder auch Spielsachen in seinen Heimatort Kumasi bringen. Der liegt im Westen Ghanas. „Dort gibt es sehr viele alleinerziehende Mütter, die trotz Arbeit kaum in der Lage sind, das Schulgeld und andere Dinge des täglichen Bedarfs zu bezahlen“, berichtet Akoto. Ihnen will er helfen, hat bereits erste Sachspenden auf eigene Kosten und mit finanzieller Unterstützung von Kollegen und anderen Spendern nach Ghana bringen können.
„In Ghana kennt man keinen Sozialstaat und keine Sozialverbände, wie in Deutschland. Wenn eine alleinerziehende Mutter ihre Kinder zum Beispiel als Putzfrau, als Wasser- oder als Imbissverkäuferin durchbringt, kann sie höchstens 100- bis 150 Euro pro Monat verdienen. Aber allein der Schulbesuch pro Kind und Monat kosten 50 Euro“, beschreibt der zweifache Familienvater die Situation in seinem Heimatland.
Der studierte Marketingfachmann und ausgebildete Altenpfleger verließ Ghana vor zehn Jahren und folgte einer in Deutschland lebenden und arbeitenden Landsfrau.
„Ich habe zuerst als Marketingfachmann gearbeitet, aber irgendwann war mir das zu oberflächlich und ich habe mir einen Beruf gesucht, in dem man wirklich Gutes tun und Menschen helfen kann“, erklärt Akoto seinen auf den ersten Blick ungewöhnlichen Wechsel vom Marketing in die Pflege. Auch wenn er in seiner Ausbildung viele Sprachhürden überwinden musste, hat er diesen Wechsel nie bereut.
In seiner alten Heimat sieht er vor allem ein Problem: „Viele Frauen leben unverheiratet mit Männern zusammen und wenn sie dann Kinder bekommen und der Mann sie wieder verlässt, haben die Frauen keinen Anspruch auf Unterhalt. Denn diesen Anspruch haben in Ghana nur verheiratete Mütter.“ Hinzu komme, so Akoto, dass die Lebenshaltungskosten in den letzten Jahren stark angestiegen seien. Was ihm in der Seele weh tut, ist die Tatsache, dass auch begabte Kinder oft nicht die Schule besuchen können, wenn ihren alleinerziehenden Müttern das Schulgeld fehlt.
Sein Verein „Ein Lächeln für Ghana“ will hier mit Bildungspatenschaften und Sachspenden aus der Not der sozialen Perspektivlosigkeit heraushelfen.
Dieser Text erschien am 20. oktober 2015 in der Neuen Ruhr Zeitung
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