Dienstag, 7. Dezember 2021

Die Kultur-Regler

 "Kunst ist schön, macht aber auch viel Arbeit!" Diese Einsicht Karl Valentins können die 30 Regler bestätigen, die zum harten Kern des Freilichtbühnenteams gehören. Seit 2014 betreiben die 1936 eröffnete Freilichtbühne im Auftrag der Stadt. 

Auch wenn die Corona-Pandemie die abgelaufene Spielzeit 2021 überschattet hat, können die Regler auf 58 erfolgreiche Veranstaltungen zurückschauen. Deren Spektrum reichte von Theater- und Opernaufführungen über Literaturlesungen und Chorkonszerte bis hin zum Kino und Live-Unterhaltung in Ton, Klang und Wort.

"Die ehrenamtliche Arbeit, die wir hier leisten, um die Freilichtbühne für die Bevölkerung als Kulturort zu erhalten, ist unbezahlbar", sagt der Vorsitzende der Regler, Hans-Uwe Koch. Doch er macht auch deutlich, dass das Kulturveranstaltungsprogramm an der Dimbeck nur deshalb über die Bühne gehen kann, weil zur ehrenamtlichen Arbeit der Regler auch Spenden und Sponsoren kommen. Denn allein an fixen Kosten fallen für den Freilichtbühnenbetrieb monatlich 2600 Euro an.

Ohne Moos nichts los!

In der abgelaufenen Saison gehörten die Westenergie und die Sparkasse Mülheim ebenso zu den Sponsoren, die die Arbeit möglich machten, wie der Mülheimer Unternehmer Horst Bilo, der Mülheimer Lionsclub, der Verein Naturgarten, die Veranstaltungstechniker von Tonmedia und Höhnerbach, aber auch große Finanziers, wie die Bundeskulturstiftung zu den kulturbeflissenen Geldgebern der Regler.

Die Regler freuen sich darüber, dass Sie mit Hilfe der Kulturstiftung Ruhr auch im kommenden Jahr Opernaufführungen an der Dimbeck zeigen können. Aber auch das Open-Air-Kino und die Kooperationen mit Mülheimer Chören und dem Mülheimer Backsteintheater aus dem Evangelischen Krankenhaus sollen fortgeführt werden. Der Mann fürs Open-Air-Kino, Peter Mäurer, arbeitet schon an einem Veranstaltungs- und Finanzierungskonzept für ein Kinofestival in der Freilichtbühne, die in diesem Jahr neben musikalisch begleiteten Stummfilmen auch das neueste Werk des Mülheimer Filmemachers, Alexander Waldhelm, "Kein schöner Land" haben über die Leinwand flimmern lassen.  Cineast Mäurer weiß: "Open-Air-Kino ist immer technisch aufwendig." Für Reglerin Helga Stolz, dass es der Produktion in der abgelaufenen Spielzeit gelungen ist, mit einem facettenreichen Programm einen generationsübergreifendes Publikum anzusprechen.

Regler Peter-Michael Schüttler hat nachgerechnet und festgestellt, dass die Kulturmalocher der Reglerproduktion 2021 pro Monat fast 1350 ehrenamtliche Arbeitsstunden für die Freilichtbühne und deren nicht nur aus Mülheim kommenden Fans gearbeitet haben. Kräftig mit angepackt haben zum Beispiel die jungen Techniker, Louis Wippich, Sarah Urka und Leon Schirdewan-Debing, aber auch die für das Hygiene-Konzept der Regler verantwortliche Susanne Beckers und die an der Spitze des Regler-Gastro-Teams stehende Gisela Tolksdorf. Handfeste Teamarbeit war natürlich auch bei der von Arndt Blecking geleiteten Grünpflege auf der Naturbühne vonnöten.

Mit den eigenen Kräften gut haushalten

In der kommenden Spielzeit wollen sich die Regler auf 40 Veranstaltungen beschränken, um mit ihren Kräften zu haushalten. Außerdem hoffen sie, dass sich die Corona-Pandemie soweit entschärft, dass die Besucher-Begrenzung auf maximal 500 Gäste wieder fallen kann und es sich aufgrund eines größeren Besucherandrangs auch wieder lohnen wird, den Biergarten und die Gastronomie der auch als Naherholungsgebiet gefragten Freilichtbühne wieder an einen externen Gastronomen zu verpachten.

Mal nachschauen!

Dach ihres technisch versierten, tatkräftigen und kreativen Nachwuchses können die Regler ihre Kulturarbeit jetzt auch videotechnisch auf ihrer Internetseite: www.reglerproduktion.de dokumentieren. "Wer in der Winterpause Entzugserscheinungen bekommt, kann dort ja mal hereinschauen", betont Peter-Michael Schüttler.

Mülheimer Woche, 06.12.2021

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