Sonntag, 19. Dezember 2021

Eine Gewissensentscheidung

 

Jetzt startete das Kinderimpfen der Fünf- bis Elfjährigen mit einer Corona-Impfaktion im Berufskolleg an der Kluse. Gesundheitsdezernentin Dr. Daniela Grobe, Ordnungsdezernent Frank Steinfort und der leitende Impfarzt Thomas Franke sprachen einhellig von einem gelungenen Auftakt.

 

Sechs Impfärzte waren im Einsatz, unterstützt von Mitarbeitenden der Berufsfeuerwehr, des Wachdienstes Vollmer und Zeitarbeitskräften. Letztere registrierten alle impfwilligen Kinder, die mit ihren Eltern zum Berufskolleg Stadtmitte gekommen waren, um sich mit Biontech-Fizer gegen das Corona-Virus impfen zu lassen. Allein in den ersten beiden Stunden zwischen 14 und 16 Uhr ließen sich 152 Kinder den Anti-Corona-Piks geben. Unter den kleinen Impfkandidaten waren auch einige Impftouristen, deren Eltern sich über das Kinderimpfangebot in ihrer Nachbarstadt Mülheim freuten. Manche Kinder nahmen die Impfung ganz cool. „Ich habe gar nichts gespürt.“ Andere verdrückten unter schmerzlichem Wehklagen die eine oder andere Träne und mussten nach der Impfung im Ruheraum von ihren Müttern getröstet werden, ehe es nach 15 Minuten Wartezeit wieder nach Hause ging.

 

„Die meisten Kinder haben die Impfung ohne Widerstand angenommen. Man hat gemerkt, dass alle Eltern und Kinder auf die Impfung gut vorbereitet waren. Die Kinder bekommen ein Drittel der Impfdosis, die wir Erwachsenen spritzen. Die ständige Impfkommission empfiehlt die Kinderimpfung gegen das Corona Virus im Falle einer Vorerkrankung des Kindes oder einer Vorerkrankungen der Eltern oder Großeltern. Aber wir überlassen die Entscheidung den Eltern und impfen jedes Kind, dass mit ihnen zu uns kommt“, erklärte Kinderärztin Dr. Özlen Bostanci  aus dem Gesundheitsamt während einer kurzen Impfpause.

 

„Die meisten Eltern und Kinder kommen mit etwas nachdenklichen Minen zum Impfen, aber alle kommen erleichtert und lächelnd wieder heraus“, schilderte Frank Steinfort, der den kommunalen Corona-Krisenstab leitet“, seine Beobachtungen. „Und wie war es?“, fragt er immer wieder die frisch-geimpften Kinder und ihre Eltern, die das Impflokal verlassen.

 

Immer wieder bekommen Grobe und Steinfort etwas zu hören, was leitende Beamte der Stadt eher selten hören. Ehrliches Lob und Dankbarkeit spricht aus spontanen Reaktionen: „Das ist hier toll organisiert. Das lief wie am Schnürchen. Das ist für uns ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk.“

 

In den Gesprächen mit Eltern wird deutlich, dass sie sich für ihre Kinder vor allem angesichts der neuen und hochansteckenden Omekon-Corona-Virus-Variante mehr Sicherheit versprechen, als ohne Impfung. „Ich bin selbst gegen alles geimpft und habe auch meine Kinder gegen alles impfen lassen. Warum sollte ich sie jetzt nicht auch gegen das Corona-Virus impfen lassen“, sagt eine Mutter. Viele Erwachsene erhoffen sich durch die Impfung neben mehr Sicherheit auch mehr Freiheit, „nachdem unsere Kinder in der Corona-Pandemie schon auf so vieles verzichten mussten.“

 

Natürlich werden in machen Gesprächen mit Eltern und Großeltern, die mit Kindern oder Enkeln zur Impfung an der Kluse kommen Familienschicksale deutlich, wenn diese von ihren eignen, zum Teil schweren und lebensbedrohlichen Erkrankungen berichten, die nicht nur sie, sondern auch ihren Nachwuchs besonders impfbereit haben werden.

Für Gesundheitsdezernentin Dr. Daniela Grobe ist klar: „Wir leisten mit diesem terminfreuen und niederschwelligen Impfangebot für Kinder einen Beitrag zur Hebung der Impfquote und damit zur Entlastung der Kliniken und zur langfristigen Überwindung der Corona-Pandemie.“


NRZ/WAZ, 18.12.2021

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