Das hätte ich nicht gedacht, dass mich die Stimmabgabe über
den Bürgerentscheid zur Zukunft der Heinrich-Thöne-Volkshochschule ausgerechnet
in den Kindergarten bringen würde. Dort, wo gestern im Evangelischen
Kindergarten am Muhrenkamp die Stimmzettel für den VHS-Entscheid ausgegeben
wurden, stand der Hinweis „Elefanten.“ Dabei hatte ich bei meiner Stimmabgabe
in der Elefanten-Gruppe doch eher das Gefühl, dass es beim Bürgerentscheid
darum gehe, eine Kuh vom Eis zu bringen, ohne dabei zu viel politisches Porzellan
zu zerschlagen. Diese heikle Aufgabe bleibt unseren gewählten Dienstleistern im
Rathaus auch nach dem Bürgerentscheid erhalten. Als Bürgerinnen und Bürger, die
wir das Ergebnis, unabhängig von unseren persönlichen Vorlieben, mittragen und
mit bezahlen müssen, bleibt uns nur der Wunsch und die Hoffnung, dass unsere
gewählten Repräsentanten in Sachen VHS eine Entscheidung auf den Weg bringen,
die als Lehrbeispiel für eine funktionierende und bürgerorientierte kommunale Selbstverwaltung
in die Mülheimer Schul- und Geschichtsbücher eingehen kann und alle Skeptiker
und Spötter widerlegt, die Kommunalpolitiker als einen Kindergarten betrachten,
in dem gewinnt, wer im Sandkastenstreit das schönste Förmchen bekommt, der sich
mit dem stärksten Organ und den stärksten Ellbogen durchsetzen kann.
Dieser Text erschien am 7. Oktober 2019 in der NRZ
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