Donnerstag, 3. Oktober 2019

Das Kleingeld der Menschlichkeit

Auch Fahrkartenautomaten sind wählerisch. Das musste ich gestern feststellen als ich mir am Hauptbahnhof ein Ticket für 13,60€ ziehen musste, um an mein Ziel zu kommen. Das zwecks Renovierung geschlossene Kundencenter der Ruhrbahn konnte mir leider nicht weiterhelfen, als der Kollege Automat mir immer wieder meinen 50€- Schein ausspuckte. Die Maschine mag nur Münzen oder möglichst passgenaue Banknoten. Ein Service-Mann der Ruhrbahn sah mal Not und machte seinem Namen alle Ehre, indem er kurzerhand in sein eigenes Portemonnaie griff und mir mein 50er in zwei 20er und einen Zehner wechselte, so dass mir der Fahrkartenautomat endlich gab, was ich so dringend brauchte. Eigentlich hatte ich bis dahin immer gedacht dass mich Kleingeld nervös macht. Doch jetzt weiß ich, dass man ohne auch nicht ans Ziel kommt, zumindest, wenn man auf die Fahrkartenautomaten der Ruhrbahn angewiesen ist und vielleicht gerade kein netter Mensch zur Stelle ist, der die technischen Türken der Maschine wettmacht.

Dieser Text erschien am 3. Oktober 2019 in der NRZ


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