Dieser Text erschien am 19. Oktober 2019 in der NRZ
Samstag, 19. Oktober 2019
Kleine und große Brötchen
Wirklich spannend womit sich Juristen höchstrichterlich beschäftigen.
Jetzt waren die Sonntagsbrötchen dran. Ich dachte immer das sei eine Sache der Bäcker
und nicht des Bundesgerichtshofes. Aber wir sind in Deutschland. Hier muss
alles ganz genau geregelt und höchstrichterlich entschieden sein. Es geht doch nicht
an, dass wir sonntags einfach zu der Zeit uns ein Brötchen gönnen, zu der wir Lust
darauf haben. Das muss uns schon höchstrichterlich beschieden werden. Dass wir
jetzt auch sonntags zu jeder Stunde das Recht auf knackige Brötchen haben und
nicht auf trockenes Brot oder Stuten zurückgreifen müssen, ist aus Sicht der
Bäcker und ihrer Kunden erfreulich. Doch entscheidend bleibt, wer wo und wie in
unserem Land kleine Brötchen backen muss oder sich verdient oder unverdient das
dickste Stück vom Kuchen abschneidet. Denn wenn die einen hierzulande immer
reicher und die anderen, die in prekären Erwerbsverhältnissen stecken, immer
ärmer werden, dann hilft auch das knackigste und bestens gebackene Sonntagsbrötchen
nicht darüber hinweg, dass wir als Gesellschaft bald in die Röhre schauen und
der Ofen aus ist und gesellschaftspolitisch so manches anbrennt, wenn zur
Freiheit des Marktes nicht auch die Fairness kommt, jedem und jeder in unserem
Land ein auskömmliches Stück vom großen Kuchen zu gönnen.
Dieser Text erschien am 19. Oktober 2019 in der NRZ
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