Dienstag, 25. Dezember 2018

Abenteuer im Advent

Als Journalist kann man täglich seinen Horizont erweitern, zum Beispiel, wenn einen die Kollegen zum Worringer Reitweg schicken. Obwohl ich ein mittelalter Mülheimer bin, war diese Ecke der Stadt für mich Neuland, als ich mich dort jetzt in den frühen Abendstunden unter Einsatz aller meiner Sinne und meiner Taschenlampe, ohne die ich im Dunkeln gestanden und den Uhlenhorst-Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen hätte. Bei meiner abenteuerlichen Wanderung in den Wald hinein und anschließend wieder hinaus, wurde mir klar, dass man als Fußgänger an bestimmten Stellen unserer Stadt, auch dort, wo sie besonders grün ist und der Fußgänger sich als umweltfreundlicher Verkehrsteilnehmer besonders gut in die Natur einfügt, gar nicht vorgesehen ist. Wo sich Autos auf einer ohnehin schmalen Fahrbahn begegnen und Fußgänger auf einem noch schmaleren oder gar zugewucherten und unpassierbaren Fußweg wie ein Freiwild fühlt, da wird der Mülheimer Wald zur Grünen Hölle und die natürlichste Art der Fortbewegung zum Überlebenstraining. Vielleicht sollte die Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus-Gesellschaft solche Abenteuertouren im Advent mal in ihr Programm aufnehmen. Der Adrenalin-Kick wie beim Bungee-Springen wäre allen Teilnehmern sicher.

Dieser Text erschien am 17. Dezember 2018 in der NRZ

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