Die Seelische Gesundheit und Hilfe für psychisch kranke Menschen gehören zu den Kernaufgaben der Caritas. Teil der vor- und nachsorgenden Arbeit, die von Nicole Meyer und ihren Kollegen von der Psychologischen Beratungsstelle leisten, ist das Schulprojekt "Verrückt, na und!?" Hauptamtliche Experten der Caritas und persönliche Experten, die aus eigner Erfahrung wissen, welche Folgen zum Beispiel eine Depression für das Leben mit sich bringt, leisten in neunten Klassen Aufklärungsarbeit in Sachen seelischer Gesundheit.
Das Projekt, von dem bisher Neuntklässler der Mülheimer Realschulen und der Karl-Ziegler-Schule profitieren konnten, stand zum Jahresende finanziell auf der Kippe. Jetzt konnten Nicole Meyer und die für Kinder, Jugend und Familie zuständige Fachdienstleiterin, Katja Arens, allen Beteiligten die erfreuliche Botschaft überbringen, dass es weitergeht und demnächst auch die Neuntklässler der Hexbachtalschule einbezogen werden können.
Die Mülheimer Bürgerstiftung, der Lionsclub Mülheim an der Ruhr Hellweg und der Förderkreis für die ambulanten sozial-psychiatrischen Dienste der Caritas machen es möglich. Sie teilen sich eine Summe von 12.000 Euro, die das Projekt für drei weitere Jahre absichert. Darüber hinaus kommen noch mal 4000 Euro aus dem Caritas-Etat und 100 Euro pro Projekttag aus einem Förderprogramm der Barmer Ersatzkasse. Sie fördert das 2001 vom Leipziger Verein "Irrsinnig menschlich" entwickelte Projekt bundesweit.
"Ich habe mir einen solchen interaktiven Projekttag zum Thema seelische Gesundheit an der Realschule Stadtmitte angeschaut und war von seiner nachhaltigen Wirkung auf die Jugendlichen begeistert. Hier wird Jugendlichen ein schwieriges Thema auf eine sehr leichte und fast spielerische Weise nahegebracht", erzählt der Vorsitzende der Mülheimer Bürgerstiftung, Patrick Marx. "Wir unterstützen das Projekt gerne, weil es in der wichtigen Phase der Pubertät vorbeugende Aufklärungsarbeit leistet und dafür sorgt, dass Jugendliche erst gar nicht in einer Depression abrutschen oder unter den Folgen einer Depression im Elternhaus selbst seelisch krank werden", sagt der Präsident des Lionsclub Mülheim an der Ruhr Hellweg, Carsten Küpper. Und für Hans-Theo Horn vom Förderkreis für die ambulanten sozial-psychiatrischen Dienste der Caritas, ist eine Förderung des Aufklärungsprojektes ein wichtiger Beitrag dazu, "die Menschen in unserer Leistungsgesellschaft für eine Volkskrankheit zu sensibilisieren, die man anders, als bei einer geistigen oder körperlichen Behinderung eben nicht sofort sieht und einschätzen kann."
"Nach jedem Projekttag, an dem wir mit den Jugendlichen das Thema seelische Gesundheit und psychische Krankheit besprechen, kommen ein oder zwei Schüler, die persönlich oder durch ihre Eltern betroffen sind, zu uns, so dass wir ihnen weitergehende Hilfe und Unterstützung anbieten können", berichtet Nicole Meyer. Besonders beeindruckt sie, "wie wertschätzend und interessiert alle Schüler mit den persönlichen Experten umgehen, die sich öffnen und ihre eigene Geschichte erzählen, um ihnen zu zeigen, wie man Hilfe bekommen und eine seelische Erkrankung überwunden kann."
Dieser Text erschien am 14. Dezember 2018 im Lokalkompass & in der Mülheimer Woche
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