Es ist die Frage unseres Lebens: Wie komme ich an mein Ziel. Mein Ziel war gestern Mintard. Gar nicht so leicht, wenn man mit dem öffentlichen Nahverkehr unterwegs ist. Nah kann da ja so weit weg sein. Das fand auch die freundliche Dame von der Ruhrbahn, die sich redlich um eine Fahrplanauskunft bemühte. „Ich komme aus Essen und kenne mich in Mülheim nicht aus“, ließ sie mich wissen. Ob ich mein Ziel noch vor Einbruch der Dunkelheit erreichen würde? Ihr Rat: Fahren Sie von der Innenstadt mit dem Bus 133 bis Alte Straße oder mit der Bahn 102 bis Broich Friedhof und steigen dann in den Bus 134 nach Mintard um.
Das einzige Problem: Der 134er fährt aber nur im Stundentakt. Mit dem Prinzip Hoffnung im Gepäck machte ich mich auf den Weg zur Haltestelle in der Stadtmitte. Dort erlebte ich nach wenigen Minuten Wartezeit ein Nahverkehrswunder. Denn es fuhr ein Einsatzbus „Richtung Mintard“ vor. Ich konnte mein Glück gar nicht fassen. „Diese Linie die vormittags- und nachmittags für die Schulkinder fährt, steht auf keinem Fahrplan, so dass sie auch niemand kennt“, ließen mich meine in Sachen Bus und Bahn leidgeprüften Mintarder Gastgeber wissen. Auch unwissend kann man auf Umwegen also zu Ziel kommen.
Dieser Text erschien am 19. April 2018 in der Neuen Ruhr Zeitung
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