Gestern hatten wir Sonntag. In der Kirche hörte ich von der Nächstenliebe. Im Fernsehen sah ich eine Diskussion über die christliche Leitkultur unserer Gesellschaft. Und in der Zeitung las ich davon, dass fast 18 Prozent der sozialversicherten und vollzeitbeschäftigten Menschen in Deutschland monatlich brutto weniger als 2000 Euro verdienen.
Das verdient angesichts der aktuellen Diskussion über die christliche Leitkultur in unserem Land einen Moment des Innehaltens. Müssen wir, siehe Markus Söder, in unseren Amtsstuben wieder Kreuze aufhängen und öfter in die Kirche gehen, um etwas mehr christliche Nächstenliebe in unserer Gesellschaft zu spüren?
Oder müssen wir nicht einfach einsehen, dass Geiz, allen anders lautenden Werbeparolen zum Trotz eben nicht geil, sondern genau das Gegenteil davon ist.
Wenn wir im Rahmen unserer Möglichkeiten mit Geld, Zeit, Zuwendung, Tatkraft und Liebe geizen, werden wir unser Leben nicht reicher, sondern am Ende in jeder Hinsicht nur billiger machen.
Wir sollten uns als Menschen, Verbraucher, Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht nur in Sonntagsreden mehr wert sein und uns allen etwas gönnen.
Dieser Text erschien am 30. April 2018 in der Neuen Ruhr Zeitung
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