Als ich noch in dem Alter war, in dem ich ein Fußballtrikot anzog und mir einen Ball schnappte, um mit meinem Freund Kendrik zu kicken, gab es für uns kein schöneres Fußballfeld als die Wiesen der Ruhranlagen.
Gut. Ein Fußballtor hatten wir dort nicht. Das mussten wir uns zwischen den Bäumen denken oder mit Jacken, Taschen oder Beuteln auf der Wiese markieren. Bewegung und frische Luft, Das machte Lust aufs Abendbrot. Heute scheinen viele Kinder und Jugendliche Angst davor zu haben. Wenn sie noch Fußball spielen und nicht mit ihrem Smartphone oder ihrem Computerspiel abhängen, suchen sie sich dafür keine Wiese im Grünen, sondern bevorzugen das harte Pflaster der mehr oder minder belebten Schloßstraße.
Zwischen Fußgängern, Radfahrern und Lieferwagen zu kicken, das wäre uns früher zu blöd gewesen, schon allein wegen der Verletzungsgefahr bei der einen oder anderen Torwart-Parade oder dem einen oder anderen Fallrückzieher.
Sicher. Auch die Straßenkicker, die über ihre Spiel jeden Fußgänger oder Rollatorfahrer vergessen, beleben die Innenstadt, die Bewegung gebrauchen kann, aber eben keinen Hals- und Beinbruch.
Dieser Text erschien am 5. Apruil 2018 in der Neuen Ruhr Zeitung
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Kultur macht stark
Ist Kultur Luxus oder ein Lebensmittel, wie es einst Bundespräsident Johannes Rau formuliert hat? Letzteres haben jetzt die jahrgangsüberg...
-
Der 30. und 31. Januar ist in meinem Kalender rot angestrichen", erzählt Familienforscherin Bärbel Essers. Dass das so ist, hat mit der...
-
„Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt.” Auch dieses Volkslied dürfte die Schildberger Sing- und Spielschar ...
-
Gisela Lentz im Kreise ihrer Gratulanten Gisela Lentz ist ein Fleisch gewordenes Wunder. Auch mit 90 mag sie nicht auf der Couch sitzen...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen