Die MWB-Zentrale an der Friedrich-Ebert-Straße |
Aktuell baut die Genossenschaft unter anderem am neuen Stadtquartier Schloßstraße. Unweit dieser Baustelle lud die MWB jetzt zum Jubilarsfrühstück ins Café Leonoardo. „Sie sind bei der Genossenschaft, die sich als eine Vorteilsgemeinschaft versteht, nicht nur Mieter, sondern als Genossen auch Anteilseigner. Und deshalb werden wir als MWB auch in Zukunft weiter dafür arbeiten, dass Menschen bei uns ein schönes Zuhause für faire Mieten bekommen“, versicherte bei dieser Gelegenheit MWB-Vorstand Frank Esser.
Die Erinnerungen, die beim Jubilarsfrühstück auf den Tisch kamen waren, ein Stück erlebte MWB-Gesichte.
Erlebte Geschichte
„Ich bin der glücklichste Mensch, dass ich bei der Genossenschaft wohne. Wenn ich was habe, dauert es höchstens ein halben Tag, bis es wieder gemacht wird. Der Service ist toll und die Miete ist fair. Die Genossenschaft ist für mich einmalig“, berichtete die am Wiescher Weg wohnende MWB-Mieterin Brunhilde Scharfenberger (90).Der gleichaltrige, aus Westpreußen stammende, Max Frassunke, der seit 1953 MWB-Genosse ist und seit 1955 in einer Genossenschaftswohnung an der Holter Höhe lebt, erinnerte sich: „Flüchtlinge hatten es nach dem Zweiten Weltkrieg auch nicht so leicht. Damals lag ja alles noch in Trümmern. Es gab viele Arbeitslose. Und jetzt kamen die Flüchtlinge. Die waren nicht gerne gesehen. Wir bekamen damals oft zu hören: Ihr nehmt uns die Arbeitsplätze und die Wohnungen weg“
Umso glücklicher war Frassunke, als er damals bei der AEG einen Arbeitsplatz und bei der MWB für sich, seine Frau und seine kleine Tochter eine bezahlbare Wohnung fand. Endlich konnte die Familie aus der Ein-Raum-Notwohnung an Eppinghofer Straße ausziehen. Anders, als dort, hatte die neue Wohnung bei der Genossenschaft ein Badezimmer und eine Kohlenheizung. Für 56 Quadratmeter Wohnraum zahlte er 1955 eine Monatsmiete von 37 D-Mark . Das hört sich wenig an, war es aber angesichts eines Stundenlohns von 1,25 D-Mark, aber nicht.
Ein Zuhause fürs Leben
„Ich wohnte in einem möblierten Zimmer. Und meine Frau wohnte bei meinen Eltern“, erinnerte sich Edgar Herzog (85) an das Jahr 1952, als er der Genossenschaft beitrat, um die Chance auf eine eigene Wohnung zu bekommen. Drei Jahre später war es so weit. Für den Schlosser, der bei Mannesmann damals 1,43 D-Mark pro Stunde verdiente und seine Frau Ingrid konnten in eine 52 Quadratmeter große Genossenschaftswohnung an der Kirchberghöhe einziehen. Die Straße, an der er bis heute wohnt, ist übrigens nach dem Gründer und ersten Geschäftsführer der Genossenschaft, August Kirchberg, benannt.„Die Genossenschaft ist für mich einmalig, denn Zuverlässigkeit wird bei ihr nicht nur dann großgeschrieben, wenn es um Reparaturen geht“, erklärt der 90-jährige Rolf Glaser, warum er seit 1950 in einer MWB-Wohnung an der Feldstraße zufrieden lebt. In den ersten Jahren teilten sich der Karosseriebauer und seine Frau Käthe die 73 Quadratmeter große Wohnung noch mit der Schwiegermutter und Großmutter. Wie Glaser, schätzt auch Brigitte Lichtenberger (79), die 1955 mit ihren Eltern und Geschwistern in eine Genossenschaftswohnung an der Oberstraße einzog und seit über 50 Jahren in einer 67 Quadratmeter großen MWB-Wohnung am Bottenbruch lebt, die „gute Nachbarschaft der Mülheimer Wohngenossen, in der jeder jeden leben lässt.“
Dieser Text erschien am 28. März 2018 im Lokalkompass und in der Mülheimer Woche
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