Dienstag, 20. Juni 2017

Ein flotter Dreier macht in Styrum Schule und sorgt für ganzheitliche Quartiersentwicklung

In der Mitte sehen wir von links nach rechts: Den Theaterpädagogen
Andreas Petri, Sven Schlötcke (Geschäftsführer des Theaters an der Ruhr)
Willy-Brandt-Schulleiterin Ingrid Lürig und den SWB-Geschäftsführer
Ulf Lennermann (Foto: @Grittner)
Ein Schüler lässt zum Auftakt des Theaterstücks „Götter. Wie die Welt entstand“ 13 Milliarden Jahre Universalgeschichte Revue passieren. Etwa 170 Sechst- und Siebtklässler der Styrumer Willy-Brandt-Schule schauen ihm dabei zu. Im Publikum sitzen auch Sven Schlötcke, der künstlerische Leiter und Geschäftsführer des Theaters an der Ruhr, SWB-Geschäftsführer Ulf Lennermann und Willy-Brandt-Schulleiterin Ingrid Lürig.
Abseits der Inszenierung macht diese Szene deutlich, welchen Lerneffekt aktives Theaterspielen haben kann. Da werden Inhalte erarbeitet und vor einem großen Publikum dargestellt. Das erfordert intellektuelle Disziplin, Konzentration und Rhetorik. Keine Frage. Wer eine solche Aufgabe bewältigt, gewinnt an Selbstbewusstsein und persönlicher Statur.

Poetry Slam in der Talentwerkstatt


Deshalb unterschreiben Theatermann Schlötcke, Schulfrau Lürig und SWB-Mann Lennemann an diesem Tag im Theater am Raffelberg einen zunächst auf drei Jahre angelegten Kooperationsvertrag, der das kreative und kommunikative Element des Theaterspiels ins Schulleben einbringen soll. Theaterpädagoge und Schauspieler Andreas Petri macht es möglich. „Das ist ein Teil unserer sozialen Verantwortung als großes Wohnungsbauunternehmen, dem es vor allem um eine gute Quartiersentwicklung geht. Und dazu gehört aus meiner Sicht auch eine gute Bildungslandschaft“, erklärt SWB-Chef Ulf Lennermann, warum sich sein Unternehmen als Geldgeber und Gastgeber in ungewöhlichen „Spielräumen“ für das Kooperationsprojekt engagiert, bei dem sich Theater und Schule verbinden, um im besten Sinne Synergie-Effekte zu erzielen. So ermöglich die SWB am 8. Juni (18 Uhr) einen Poetry-Slam-Abend in der gleich neben der Willy-Brandt-Schule gelegenen Talentwerkstatt.

Berührungsängste abbauen


„Schüler nehmen Eltern mit ins Theater, die sonst vielleicht nie ein Theater besuchen würden und bauen so Berührungsängste gegenüber der Kultur ab. Schüler und Lehrer können nicht nur im Deutsch-Unterricht, sondern auch in unserem Fach Darstellen und Gestalten von der Zusammenarbeit mit dem Theater an der Ruhr profitieren“, beschreibt Schulleiterin Ingrid Lürig den pädagogischen Mehrwert des Projektes. Theatermann Sven Schötcke sieht die Zusammenarbeit als einen Beitrag zur sozialen und kulturellen Netzwerkbildung vor Ort. Er unterstreicht: „Wenn Jugendliche durch das Theaterspielen in eine andere Rolle schlüpfen und die Welt damit durch andere Augen sehen, erfahren sie ästhetische und kulturelle Bildung, die eine Anstiftung zur Freigeisterei darstellt.“ 

Dieser Text erschien am 17. Juni 2017 in der Mülheimer Woche

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