Die Eppinghofer Straße um 1900 (Foto Stadtarchiv) |
„Meine Eltern gingen gerne dort hin, um gemeinsam ein Glas Wein zu trinken. Außerdem probten dort die Chorbrüder des Männergesangvereins Frohsinn“, erzählt der 1936 geborene Mülheimer Walter Neuhoff mit Blick auf das historische Foto aus dem Stadtarchiv.
So kannte man das Rheinische Bauernhaus bis zu seiner Zerstörung durch den britischen Luftangriff in der Nacht vom 22. auf den 23. Juni 1943.
Damit ging eine fast 300-jährige Tradition im Bombenhagel unter. In seinen besten Zeiten wurde das Rheinische Bauernhaus nicht nur von Ruhrschiffern und Werftarbeitern besucht, sondern auch von Bauern, die ihre Erzeugnisse auf dem Alten Markt an der Petrikirche und später auch auf dem Rathausmarkt an die Frau und den Mann brachten.
In der Silvesternacht 1851/52 waren es 35 sangesfreudige Gäste, die im Rheinischen Bauernhaus den bis heute bestehenden Männerchor Frohsinn aus der Taufe, um „den Volksgesang zu pflegen.“
1956 eröffnete ein Gaststätte mit dem traditionsreichen Namen an alter Stätte in einem Neubau. Sie konnte aber nicht mehr an das Flair ihrer großen Vorgängerin anknüpfen und wich 1971 einer dort eingerichteten Filiale der Sparkasse.
Praktisch gleich gegenüber sollte 1989 die neue Hauptgeschäftsstelle der Sparkasse am Berliner Platz die Pforten für Ihre Kunden öffnen.
Dieser Text erschien am 23. Mai 2017 in der Neuen Ruhr Zeitung
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