"Familienfoto" zum Firmengeburtstag: Andrea und Martin Behmenburg (rechts Felicitas und Justus Behmenburg mit Autorin Gudrun Heyder (Mitte) und Peter Behmenburgmit Kathrin Zimmermann (links) |
Pflege Zuhause. Der Firmenname ist seit 25 Jahren Programm. Martin und Andrea Behmenburg staunen selbst, wie sich ihr ambulanter Pflegedienst im letzten Vierteljahrhundert entwickelt hat. „Wir haben zu zweit in unserer Wohnung an der Wallstraße begonnen und heute beschäftigen wir mit unserem Dienst 80 Mitarbeiter und pflegen rund 270 Patienten“, beschreiben die beiden gelernten Krankenpflegekräfte den Wandel ihres Unternehmens.
Dieser Wandel ist Ausdruck des demografischen Wandels. Unsere Stadt wird immer älter. Schon heute ist jeder dritte Mülheimer über 60. Nur einer von stadtweit 30 ambulanten Pflegediensten, die es heute in Mülheim gibt, existiert noch länger als Pflege Zuhause. „Damals gingen die Leute noch viel früher ins Altenheim oder wurde von Gemeindeschwestern und Sozialstationen der Wohlfahrtsverbände betreut. Heute wollen die meisten Menschen so lange, wie möglich zuhause leben und das ermöglichen wir ihnen mit unseren Dienstleistungen“, beschreibt Martin Behmenburg das veränderte Anforderungsprofil für einen ambulanten Pflegedienst. „Neben Medikamentengabe, Behandlungspflege, Wundversorgung und sozialer Betreuung gehören auch Angebote der hauswirtschaftlichen Assistenz dazu“, ergänzt seine Frau Andrea.Die nächste Generation arbeitet schon mit
Inzwischen arbeiten auch ihre Kinder Felicitas und Justus als Pflegedienstleiter mit im ambulanten Pflegedienst, der ab August auch eine ambulante Tagespflege anbieten wird. Seine großzügigen Räumlichkeiten, gleich gegenüber dem Flughafen, an der Brunshofstraße gelegen, machen diese Erweiterung möglich. Nach der Wallstraße, der Honigsbergerstraße und dem Sunderplatz ist das Haus an der Brunshofstraße 6 bis 8 inzwischen der vierte Firmensitz des Pflegedienstes. „Wir mussten 2013 umziehen, nach dem uns unser Mietvertrag am Sunderplatz gekündigt worden war. Aber inzwischen hat sich der Ortswechsel für uns als Glücksfall erwiesen“, sagt Andrea Behmenburg,
Neben ihr und ihrem Mann gehören auch Kathrin Zimmermann und Martins Bruder Peter Behmenburg als Sozialarbeiter zur Start- und Stammbesatzung des 1992 gegründeten Pflegedienstes. Sie stehen für den Sozialdienst, der niederschwellige Treffen für dementiell veränderte Patienten anbietet und Pflegebedürftige sowie ihre Angehörigen berät, wenn es um die Feststellung des Pflegebedarfs und den Erwerb eines Pflegegrades geht, von dem die finanzielle Unterstützung durch die Pflegeversicherung abhängig ist.
„Es geht für uns darum, die zu leistende Pflegearbeit auf möglichst viele Schultern zu verteilen und neben den Angehörigen auch Nachbarn ins das Netzwerk der Helfer einzubeziehen, damit niemand überfordert wird“, unterstreicht Peter Behmenburg. In diesem Zusammenhang weist sein Bruder Martin darauf hin, „dass etwa 80 Prozent der Menschen, die wir in der ambulanten Pflege betreuen, auch von pflegenden Angehörigen durch den Alltag begleitet werden und ihnen so ermöglichen, zuhause und nicht im Altenheim leben zu müssen.“
Starke Biografien
Die Journalistin Gudrun Heyder hat den Pflegedienst der Behmenburgs ein Jahr begleitet und dabei mit Mitarbeitern und Patienten gesprochen, um für die Jubiläums-Broschüre der Behmenburgs lesenswerte Portraits zu schreiben. Wer in ihrer rund 170 Seiten starken Broschüre, die von Walter Schernstein mit aussagekräftigen Fotografien und durch ein lesefreundliches, von Kathrin Zimmermann gestaltetes, Buch Sätze liest, wie: „Der Kontakt zu Menschen ist mein Ding!“ – „Am schönsten ist das freie und selbstverantwortliche Arbeiten!“ –
Vertrauen, das Flügel verleiht"
„Unser gegenseitiges Vertrauen verleiht mir Flügel“ oder: „Meine Pflegerin und ich haben bald ‚Silberhochzeit‘“, begreift den Kern dessen, was ambulante Pflege in Zeiten des demografischen Wandels leisten kann und leisten muss. Zu eben diesem demografischen Wandel gehört es aber auch, wie Martin Behmenburg erzählt, „dass wir heute Mitarbeiter aus aller Herren Länder haben und immer mehr junge Zuwanderer die ambulante Pflege als Ausbildungsberuf für sich entdecken.“
Dieser Text erschien am 23. Mai 2017 in der Mülheimer Woche
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