Solch treue Leser wünscht sich eine Zeitung. 50 Jahre sind Rita und Hans-Jürgen Holst aus Styrum ein Ehepaar und genauso lange lesen sie auch schon ihre Zeitung, die NRZ. „Der Jens Feddersen war ein toller Journalist. Der fand immer klare Worte“, erinnern sich die Beiden an den 1996 verstorbenen NRZ-Chefredakteur. Unvergessen geblieben ist ihnen das legendäre Streitgespräch, das sich Feddersen 1972 in einer Fernsehsendung mit dem DDR-Journalisten Karl Eduard von Schnitzler („Der schwarze Kanal“) lieferte.
Aber auch heute schätzt das Ehepaar Holst die klaren Worte in der NRZ, sei es in den Kommentar- oder in den Leserbriefspalten. „Das, was die Leser schreiben gefällt uns oft besser, als das, was die Politiker sagen“, betont Hans-Jürgen Holst, der bis zu seiner Pensionierung als Chemikant bei der Ruhrchemie gearbeitet
„Die Zeitung ist für uns, wie das tägliche Brot. Wir nehmen uns jeden Tag nach dem Frühstück mindestens 45 Minuten Zeit für die Zeitungslektüre“, erzählt seine Ehefrau. Dabei ist die Reihenfolge immer die selbe. Sie liest als erstes den Lokal- und er den Sportteil sowie die ersten beiden Seiten mit den aktuellen politischen Nachrichten.
„Mülheim war früher eine tolle Stadt mit schönen Geschäften, in denen auch viele Menschen aus den Nachbarstädten eingekauft haben“, erinnert sich Holst. Auch mit der neuen Ruhrpromenade, inklusive Hafenbecken und dem Wegfall der Ostruhranlagen und des alten Stadtbades können sich Rita und Hans-Jürgen Holst nicht wirklich anfreunden. Das Ehepaar macht sich keine Illusionen über die eigentlichen Ursachen, die zum Niedergang der Innenstadt und zu einer Konsumkonzentration auf die großen Einkaufszentren geführt haben. „Die Leute klagen darüber, dass die Geschäfte schließen, kaufen aber immer öfter im Internet“, sagen sie und sehen auch bei den Medien eine ähnliche Entwicklung. Sie selbst kämen aber nie auf die Idee, ins Internet statt in ihre Zeitung zu gucken. „Denn“, so sagen sie einhellig: „Wir wollen etwas Richtiges in der Hand haben und gut informiert sein, vor allem darüber, was bei uns in Mülheim passiert.“
Dieser Text erschien am 23. April 2014 in der Neuen Ruhr Zeitung
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