Das ganze Leben ist ein Schauspiel, in dem man oft nicht weiß, ob man gerade die Rolle des Helden oder die des Narren spielt. Wer am Samstag im Evangelischen Krankenhaus die vom Backsteintheater auf die Bühne gebrachte Molière-Komödie Tartuffe gesehen hat, weiß: Die Menschen, die mehr scheinen wollen als sie sind, befinden sich wie vor 350 Jahren weiterhin mitten unter uns.
Die Ironie der Geschichte: Gerade die scheinheiligen Apostel des positiven Denkens machen uns das Leben oft schwer, weil sie alles objektiv Negative negieren und uns damit vergessen lassen, dass es nicht die Einbildung, sondern der Humor ist, der uns an den Widersprüchen der Wirklichkeit nicht verzweifeln lässt. Lachen ist eben eine wichtige Bewältigungsstrategie im Leben. Das Theater Backstein und Molière erinnern uns daran. Ein Narr, wer sich diese Lebensfreude entgehen ließe und stattdessen lieber vor dem schönen Schein so mancher Fernsehmattscheibe sitzen bliebe.
Dieser Text erschien am 31. März 2014 in der Neuen Ruhr Zeitung
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