„Die Atmosphäre ist großartig. Und durch die Freude und den Elan der Menschen, die dort hinkommen, wird man beflügelt, selbst den Glauben weiterzugeben und die Menschen mit Freundlichkeit und offenem Herzen für den Glauben zu interessieren.“ So beschreibt der Speldorfer Diakon Hans Georg Keller seine Motivation, bei der morgigen Heiligsprechung von Papst Johannes XXIII. und Papst Johannes Paul II. in Rom dabei zu sein. Begleitet wird Keller von 27 Mitgliedern einer Gebetsgruppe, die sich regelmäßig in St. Michael trifft.
„Man spürt bei einem solchen Ereignis, zu dem fünf Millionen Besucher aus aller Welt erwartet werden, etwas von der Universalität der Kirche“, findet sein Amtsbruder Pastor Herbert Rücker aus der Pfarrgemeinde St. Mariae Geburt, der bereits gestern mit einem privaten Freundeskreis in Rom angekommen war. Vor allem die Begeisterung der Jugendlichen, die er dort sieht, begeistern den 70-jährigen Priester.
Sind Heiligsprechungen heute noch zeitgemäß und im Falle von Johannes XXIII. und Johannes Paul II. gerechtfertigt? Keller und Rücker meinen Ja und sehen beide Päpste als Vorbilder, die die Kirche auch in Zukunft inspirieren und für die Menschen bitten können.
„Beide Päpste haben auf ihre Weise richtungsweisend gewirkt“, betont Keller. „Beide haben bewusst und konsequent die frohe Botschaft des Evangeliums gelebt“, sagt Rücker. Beide Priester erinnern daran, dass Johannes XXIII. mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil die Türen der Kirche geöffnet und sie mit mutigen Reformen auf die Bedürfnisse der heutigen Zeit ausgerichtet habe.
Mit Blick auf Johannes Paul II. weisen sie darauf hin, dass die Kirche international an Gewicht gewonnen und in Person des Papstes aus Polen einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet habe, wie es Keller ausdrückt, „den Kommunismus in die Knie zu zwingen.“
Dieser Text erschien am 26. April 2014 in der Neuen Ruhr Zeitung
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