Am Samstag, Sonntag und Montag, also am 6., 7. und 8. November, machen 28 Kinder aus der Generation U14 die Petrikirche zum Opernhaus. Jeweils um 17 Uhr sowie am Samstag, 6. November, auch um 19.30 Uhr machen 28 Kinder aus der aktuell 160-köpfigen Singschule der Vereinten Evangelischen Kirchengemeinde Mülheim (VEK) die gesamte Petrikirche mit einer 90-minütigen Fassung von Engelbert Humperdincks 1893 uraufgeführter Märchenoper "Hänsel und Gretel" zur Bühne.
Die musikalische Leitung liegt in den bewährten Händen des Kantors Gijs Burger. Lidy Mouw und Ronja Nekes haben mit den ambitionierten und motivierten Kindern aus der Singschule eine Inszenierung mit viel Licht und Schatten erarbeitet. Pro Vorstellung sind jeweils 150 zugelassenen. Sie sitzen mitten im Geschehen und können die Handlung unmittelbar und aus verschiedenen Perspektiven verfolgen und miterleben.
Breite Unterstützung
Die vom Landesmusikrat NRW, vom Förderkreis Kirchenmusik in der Petrikirche und vom Kulturbetrieb der Stadt Mülheim unterstützten Kinderopern haben Tradition. 2020 konnte aber Corona-bedingt in der Petrikirche keine Kinderoper über die Bühne gehen. 2019 hatten die Kinder aus der Singschule der VEK in der Petrikirche Mozarts "Zauberflöte" aufgeführt.
Für zwölf Euro ist man mit von der musikalischen Partie. Studenten und Schüler zahlen nur vier Euro Eintritt. Die Aufführung am Sonntag um 17 Uhr ist bereits ausverkauft. Für alle anderen Vorstellungen gibt es aber noch Karten, die man an der Tageskasse oder im Vorverkauf am Freitag, 5. November, zwischen 16 und 18 Uhr im Petrikirchenhaus erwerben kann. Da die Zuschauerzahl in der Petrikirche unter den Corona-Bedingungen und der 3G-Regel begrenzt werden muss, wird die VEK voraussichtlich ab dem 22. November eine Videoaufnahme der Aufführung auf ihrer Internetseite bereitstellen.
Kinder meistern Herausforderung
"Es ist schön, dass die Kinder und ihr Publikum die Petrikirche bei dieser Gelegenheit einmal ganz anders erleben können und dass uns die Gemeinde erlaubt hat, für unsere Inszenierung alle Kirchenbänke zu entfernen, um die ganze Kirche zur Bühne und zum Auditorium machen zu können", freut sich Co-Regisseurin Ronja Nekes. Ihre Kollegin, Lidy Mouw weist darauf hin, dass die mitwirkenden Kinder auch am Kulissenbau und an der inhaltlichen Gestaltung der Humperdinck-Oper beteiligt waren. "Wir haben die Hauptrollen aufgelöst, so dass alle Kinder Hänsel und Gretel sein können. Inhaltlich stehen die zeitlos aktuellen Themen Angst und Hunger im Mittelpunkt", betont Lidy Mouw
"Auch wenn ich einige Passagen aus dem Opern-Original herausgenommen und mit den Kindern nur die Lieder einstudiert habe, die man mit Kinderstimmen gut singen kann, war unsere Probenarbeit, die wir nach den Sommerferien begonnen haben, für die Kinder eine anspruchsvolle, arbeits- und zeitintensive Herausforderung, aber eben auch ein echtes Highlight. Die Kinder machen das mit Herz und Freude, Und ich bin stolz darauf, dass sich die Kinder dieser Herausforderung gestellt haben. Es ist nicht selbstverständlich, mit Kindern klassische Musik aufzuführen. " Gijs Burger begleitet die Aufführung am Klavier. Weitere Instrumentalisten werden mit Horn, Cello, Klarinette, Harmonium, Flöte und Violine die Operninszenierung zu einem musikalischen Erlebnis machen.
O-Töne aus dem Ensemble
Und was sagen jungen Sänger und Darsteller? Einige am Rande der Proben eingefangene O-Töne: "Ich singe schon seit einigen Jahren in der Singschule und bei den Kinderopern mit, weil es mir einfach Spaß macht, gemeinsam mit anderen Musik zu machen", betont die elfjährige Tabea Niehoff. "Ich singe gerne, auch auf dem Schulhof. Meine Klassenkameraden sagen immer: 'Du singst gut' und machen mir deshalb auch schon mal die Schaukel frei. Es ist schon viel Aufwand, was man hier macht. Aber es macht Spaß. Ich habe schon Lampenfieber, aber nicht ganz so viel", erzählt der zehnjährige Bernhard Mengede. Waldorfschülerin Johanna Erkelenz (11) begeistert sich für die Mischung aus Musik und Schauspiel. "Est einfach toll, wenn man zusammen mit anderen für die Menschen eine Oper aufführen kann", findet sie. "Ich finde es schön, dass manchmal auch alte Menschen in die Kirche kommen und uns bei den Proben zuhören und daran Freude haben.", sagt Karl-Ziegler-Schülerin Johanna Steinfeld (10): "Es macht mir viel Spaß, bei der Oper mitzuspielen. Aber man muss auch sehen, dass man die Texte auswendig lernt und auch mit der Schule hinterherkommt. Bisher habe ich dreimal schulfrei bekommen, damit ich zu den Proben kommen konnte. Aber meine Lehrer und Schulfreunde sind begeistert und kommen auch zur Aufführung." Der zwölfjährige Kontantin Schardt und die elfjährige Nina Zimmermann sind sich einig: "Wir haben haben jeden Tag unseren Text gelernt. Ich würde auch immer wieder bei einer Kinderoper mitspielen, aber immer nur mit Gijs Burger, weil er nicht nur ein toller Mensch ist, sondern auch, weil er uns immer geholfen und uns etwas zugetraut hat."
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