Wo bleibt das Positive? Das fragte sich schon Erich Kästner und antwortete mit der Gegenfrage: „Weiß der Teufel, wo das bleibt?“ Warum so negativ? Es ist alles eine Frage der Perspektive. Ich hätte es als schlechte Nachricht lesen können, dass die Abfallgebühren leicht steigen. Aber ich kann mich auch darüber freuen, dass die Abfallgebühren nur leicht und nicht massiv ansteigen. Und wenn sich jetzt auch noch die FDP mit ihrer Forderung durchsetzen sollte, den Solidaritätszuschlag Ost auf den Müllhaufen der Geschichte zu werfen, kommt am Ende durch die Verrechnung mit der so erzielten Steuerentlastung vielleicht sogar noch eine schwarze Null heraus.
Aber ich befürchte, dass meine Nachbarn, die trotz mehrfacher Aufklärungsversuche, mit der Mülltrennung und Müllvermeidung auf Kriegsfuß stehen, in diesem Punkt nicht solidarisch genug sein werden, damit die Querfinanzierung Abfallgebühren statt Solidaritätszuschlag am Ende aufgehen wird. Weil dem Kämmerer bei seiner Haushaltsplanung das Wasser bis zum Hals steht, werden wir wohl auch bei den Abwassergebühren am Ende noch einen Solidaritätszuschlag berappen müssen, auch wenn wir den Solidaritätszuschlag Ost los werden sollten. Ich befürchte, Erich Kästner hatte wohl doch recht.
Dieser Text erschien am 17. Oktober 2017 in der Neuen Ruhr Zeitung
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