"Wir müssen von Zuschauern und Objekt wieder zu Teilnehmern und Subjekt unserer Religion werden", sagte der Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Mülheim-Duisburg-Oberhausen, Paul Moses Strasko beim Jahresempfang der katholischen Stadtkirche. Im Pfarrsaal von St. Barbra betonte er in seiner Rede die gemeinsame Basis der Zehn Gebote, die nicht nur verstanden, sondern auch gelebt werden müsse.
Juden, Christen und Muslims müssten sich als Kinder Abrahams fragen, "ob uns der Text der Zehn Gebote wirklich wichtig ist und ob wir auch eine Beziehung dazu haben." Auch wenn Gottesdienste helfen könnten, näher zu Gott zu kommen, sei die gelebte Menschenliebe des Alltages am Ende das Entscheidende. Die Zehn Gebote müssen aus Straskos Sicht im Leben der Gläubigen mehr als eine Erinnerung an religiöse Wurzeln sein. Sie zeigen uns, dass alle Menschen Teil des göttlichen Schöpfungsprozesses seien und deshalb auch als Kinder Gottes ein gleichberechtigtes Anrecht auf Glück und Gerechtigkeit hätten. Die Zehn Gebot versteht der Rabbiner als Impulsgeber für einen ständigen Lernprozess, der uns vom Lesen zum Tun und Verstehen führen könne. "Ich möchte lieber eine Predeigt sehen, als eine Predigt hören", sagt Strasko und nennt Menschen, wie den katholischen Wiederstandskämpfer Nikolaus Groß oder den schwarzen Bürgerrechtler Martin Luther King als Beispiel für eine solch gelungenes Lebensbeispiel eines aktiv gestaltenden und teilnehmenden. Glauben.
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