Mit der vom Rotaryclub Mülheim-Uhlenhorst und von der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft RWW initiierten Aktion „Wandern für Wasser“ hat sich Mülheim am Internationalen Tag des Wassers (22. März) beteiligt. 360 Achtklässler der Luisenschule, der Karl-Ziegler-Schule und der Willy-Brandt-Schule wanderten am 18. März 3,5 Kilometer vom Haus Ruhrnatur bis zum Aquarius. Von der Schleuseninsel bis zum Styrumer Schlosspark hatten sie drei mit Wasser gefüllte Liter-Flaschen im Gepäck. Jeder Meter, den sie liefen, wurde mit ihrem eigenen Taschengeld und mit Spendern von Familienangehörigen und Freunden gesponsert.
Das erwanderte Geld, das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit aufgestockt wird, soll in Brunnenbauprojekte der Deutschen Kindernothilfe im süd-afrikanischen Sambia fließen. Mit ihrem wasserbeladenen Wanderweg simulierten die Schülerinnen und Schüler, den Weg, den ihre Altersgenossinnen in Sambia täglich zurücklegen müssen, weil sie nicht den Wasserhahn aufdrehen können, sondern zum nächsten Brunnen laufen müssen, um ihre Familie mit Wasser zu versorgen.
Anders, als ihre afrikanischen Altersgenossinnen hatten die Mülheimer Jugendlichen bei ihrer sonnenbeschienen Wasserwanderung, die Uhlenhorster Rotarier im Rücken, die sie an drei Wegstationen mit Obst, Süßigkeiten und Getränken versorgten.
Für Luisenschülerin Amalia Junker und ihre Mitschülerinnen Matilda Rattek, Juli Dick, Lotta Orbach und Kim Becker, war nach 3,5 Kilometern und 200 schweißtreibenden Treppenstufen am Ziel in der Turmspitze des Aquarius klar: „Wir haben heute gerne mitgemacht, weil auf diesem Weg Kindern, die kein so einfaches Leben haben wie wir, helfen können, etwas leichter an Wasser zu kommen:“
Rotarier und Hochschullehrer Mark Oelmann sagt im Gespräch mit der Lokalredaktion: „Nach dem heutigen Tag und nach meinen Informationsveranstaltungen an den beteiligten Schulen, bin ich schwer begeistert, wie engagiert die Schüler bei der Sache sind. Ich wünsche mir, dass sie ihre eigene Sensibilisierung für die Wasserproblematik in ihre Familien und damit auch in die Bevölkerung hineintragen“, sagt der
als Professor, der an der Hochschule Ruhr-West Energie- und Wasserökonomik lehrende Mitinitiator des 2014 gestarteten Umwelt- und Bildungsprojektes. Er möchte „die Jugendlichen auch dazu ermutigen, sich später auch beruflich mit dem Thema Wasserversorgung zu beschäftigen, weil wir in diesem Themenfeld händeringend Fachleute brauchen, wenn wir uns als Gesellschaft an die Folgen des Klimawandels anpassen wollen.“
Der mitgewanderte stellvertretende Leiter der Willy-Brandt-Schule, Matthias Kocks, findet: „Dieser Projekttag hat nicht nur einen bildenden und sozialen Charakter, sondern auch einen Spaßfaktor. Wir führen die Schülerinnen und Schüler, die sich im siebten und achten Jahrgang mit dem Thema Wasser beschäftigen, damit an sozialpolitisches Engagement heran. Sie lernen, dass nichts alles selbstverständlich ist, auch nicht im Badezimmer den Wasserhahn aufzudrehen.“
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