Die Kriegsbilder aus der Ukraine schockieren. 15 Frauen und Männer aus Mülheim haben sich aus ihrer Schockstarre herausbewegt. Sie engagieren sich nach einem Aufruf in dieser Zeitung seit März in der Ukraine-Hilfe der Arbeiterwohlfahrt (AWO), indem sie für die rund 2000 ukrainischen Flüchtlinge in unserer Stadt einen Schenkladen am Dickswall 98 einen Schenkladen betreiben.
Es sind größtenteils ukrainische Frauen und ihre Kinder,
die von heute auf morgen, mit nichts oder nur wenig, Zuflucht in Mülheim gefunden
haben. Kleidung, Spielsachen, Schulmaterial und Hygieneartikel haben
hilfsbereite Mülheimerinnen und Mülheimer in der ergotherapeutischen Praxis der
AWO an der Hauskampstraße 58 abgegeben. Hier befindet sich die provisorische
Lage der Ukraine-Hilfe, in der die Sachspenden bei Bedarf von den
Ehrenamtlichen gewaschen und aufgearbeitet werden, bevor sie zur Ausgabe in den
Schenkladen gehen.
„Der Winter steht vor der Tür. Deshalb brauchen wir jetzt
Winterkleidung. Aber auch Schulmaterial, Spielzeug und Hygieneartikel sind
weiterhin vonnöten“, sagt AWO-Geschäftsführerin Michaela Rosenbaum. Sie macht
klar: „Auch kleine Spenden, etwa ein Mantel, eine Mütze, ein Schal, ein
Pullover oder Handschuhe, können für die Flüchtlinge aus der Ukraine eine große
Hilfe sein! Dabei sollte man bitte nur Kleidung spenden, die man selbst auch
noch tragen würde.“ Wie Rosenbaum engagiert sich auch ihre AWO-Kollegin
Stephanie Marschall in ihrer Freizeit ehrenamtlich in der Ukraine-Hilfe. „Auch
Einkaufsgutscheine und Geldspenden sind natürlich hilfreich“, sagt Marschall.
Auf diesem Weg möchte sie sich für die 6400 Euro, die bisher unter dem
Stickwort „Ukraine-Hilfe“ auf dem Konto der AWO eingegangen sind. „Nicht nur
Menschen aus Mülheim, sondern auch Essener Schüler, die von unserer Hilfsaktion
gehört haben, haben uns mit einer Spende unterstützt“, erklärt sie.
Warum engagieren sich Frauen und Männer zwischen 18 und
82 für die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine?
„Geben gibt! Wir können den russischen Angriffskrieg auf
die Ukraine nicht beenden. Aber wenn wir etwas für die Menschen tun können, die
der Krieg aus ihrer Heimat vertrieben hat, ist das Gefühl der eigenen Ohnmacht
nicht ganz so groß und schmerzlich.“, betont Rosenbaum.
„Ich war vorher schon auf der Suche nach einem sinnvollen
ehrenamtlichen Engagement. Und als ich den Aufruf der AWO las, wusste ich: ‚Das
ist das Richtige für mich!‘“, erklärt Martina Lauermann, die beruflich bei der
Stadtverwaltung arbeitet.
Zu meinen Beiträgen in NRZ und WAZ
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