Heute sehen wir an der Stelle der ehemaligen Vorsterschen Papiermühle die dort 1928 errichtete Hauptverwaltung der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft RWW, die unsere Stadt seit 1912 mit Trinkwasser versorgt und heute 450 Menschen beschäftigt.
Wo heute der Autoverkehr über die Ruhr strömt, konnte man bis zur Eröffnung der Kettennbrücke am 13. November 1844 nur mit der Schollschen Fähre über die Ruhr kommen.
Wer die 1875 verstärkte und 1909 abgerissene Kettenbrücke mit einem Fuhrwerk überqueren wollte, hatte ein Brückengeld zu entrichten. Dem sparsamen Industriellen August Thyssen sagt man nach, dass er deshalb die Kettenbrücke nur zu Fuß überquerte. Die Brückenzollstation befand sich dort, wo wir heute ein Möbelhaus an der Auffahrt zur Schlossbrücke sehen. Schon vor dem Ersten Weltkrieg gab es hier ein Möbelhaus.
Spätestens, nachdem 1897 in Mülheim das Straßenbahnzeitalter begonnen hatte und die Idee entstand, die Ruhr auch mit der Tram überqueren zu können, waren die Tage der Kettenbrücke gezählt. 1910 wurde sie durch eine erste Schloßbrücke aus Stein ersetzt, der 1961 die heutige zweite Schloßbrücke folgen sollte. Auch der zweite Brückenbau zwischen der Stadtmitte und Broich war dem weiter zunehmenden Autoverkehr geschuldet.
Mit dem Schloss Broich, das im 9. Jahrhundert als Sperrburg gegen Flusspiraten auf der Ruhr errichtet und im 17. Jahrhundert zum Schloss umgebaut wurde, ist zweifellos das imposanteste Gebäude an der Mühlenberg-Kreuzung. In den automobilen 1960er Jahren, als man politisch das moderne Deutschland schaffen wollte, wurde das Schloss aus der spätkarolingischen Zeitung von einer Bürgerinitiative rund um den Mülheimer Geschichtsverein vor dem Abriss gerettet und als Volkshochschule, als Ort für repräsentative und festliche Anlässe sowie als Arbeitsplatz der Mülheimer Stadtmarketing- und Tourismus-Gesellschaft MST mit neuem Leben erfüllt.
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