Als ich Ostern einen kleinen Spaziergang durch den Witthausbusch unternahm, kamen mir Kindheitserinnerungen an Ostereiersuchaktionen mit Mutter Tante und Schwestern. Ich erinnerte mich unter anderem an einen in Goldpapier verpackten Schokoosterhasen, den Mutter und Tante für mich im Unterholz versteckt hatten. Schon damals musste ich lernen, was der in Deutschland Unvergessene und gerade 90 Jahre alt gewordene letzte Präsident der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, 1989 in die Worte fassen sollte: „Wer zu spät kommt, den bestraft die Geschichte.“ Denn an jenem Ostertag im Witthausbusch war ein Eichhörnchen schneller als ich und vernaschte den mir zugedachten Osterhasen. Auch wenn ich den österlichen Mundraub damals gelassen hinnahm und ihn mit den Worten kommentierte: „Dür einmal darf es das!“, habe ich mir damals hinter die Ohren geschrieben, dass unser Leben eine Aktion Eichhörnchen ist, bei der man immer auf der Hut und auf dem Sprung sein muss, wenn es nicht nur um einen Schokohasen, sondern auch um die Wurst geht, die man sich ebenso wenig vom Brot nehmen lassen darf, wie die Butter. Seien wir also wachsam. Das nächste Eichhörnchen lauert schon im Dickicht unseres Alltags, in dem wir manchmal vor lauter Bäumen den Wald nicht sehen.
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