Heute ist Rosenmontag. Oder muss man sagen: Heute wäre Rosenmontag, wenn die Weltgemeinschaft nicht gerade einen schwarzen Donnerstag hinter sich hätte, an dem die russische Regierung die Ukraine mit einem Angriffskrieg überzogen hätte, der uns alle trifft und mehr zerstört, als den Spaß an der Freud. Und doch verbreiteten die Mülheimer Karnevalisten am Karnevalsfreitag einen Hauch von Rosenmontag. Das schafften sie, in dem sie an vier Mülheimer Grundschulen mit einem kurzfristig fahrtüchtig gemachten und dank großzügiger Sponsoren reich gefüllten Rosenmontagswagen vorfuhren, um den dort fürs Leben lernenden Kindern einen Kamelleregen zu spendieren. Wer am Freitagvormittag auf den Schulhöfen an der Frühlingstraße, am Saarnberg, an der Hölterstraße und an der Augustastraße die Begeisterung und die strahlenden Augen der Kinder gesehen hat, der hat, wie sie, fürs Leben gelernt, warum die größten Narren dieser Welt nicht diejenigen sind, die sich so nennen, sondern diejenigen, die sich in ihrem Größenwahn vermeintlich wichtig und mächtig über alles hinwegsetzen, was den Menschen nicht nur zur Fünften Jahreszeit nicht zum Narren, sondern erst zum Menschen macht. Erst die gemeinsame Freude am Leben, die auch den Nachbarn leben lässt, macht den Menschen nicht nur in der Fünften Jahreszeit zum Menschen. Leben und leben lassen, weil jeder Jeck anders, aber eben auch nur ein Mensch ist, der sein Leben leben will. Das ist die Friedensbotschaft des Karnevals, die wir auch nach Aschermittwoch beherzigen sollten, damit es nicht nur uns, sondern auch unseren Nachbarn gut geht und wir bald wieder Grund zum Feiern haben, frei nach dem Motto: "Lieber süße Kamelle und Co als bittere Pillen. Denn in den sauren Apfel müssen wir auch ohne die humor- und schamlosen Narren an den Futtertrögen der Macht noch früh- und oft genug beißen!"
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